Anleihen heute im Fokus: Sanders, Air Berlin, Mologen, Deutsche Forfait

Gebr. Sanders stellt Recovery-Quote von bis zu 39% in Aussicht
Foto @ Gebr. Sanders GmbH & Co. KG

Weitere Abstimmung ohne Versammlung: Die Gebr. Sanders GmbH & Co. KG bittet die Inhaber ihrer umlaufenden 8,75%-Unternehmensanleihe 2013/18 über nominal 22 Mio. EUR in einer weiteren virtuellen Anleihegläubigerversammlung zwischen 29. Dezember 2016 und 2. Januar 2017 zur Stimmabgabe.

Auf der Abstimmungsagenda steht u.a. die Ermächtigung des gemeinsamen Anleihevertreters, bestimmte Maßnahmen zur Anleiherestrukturierung (u.a. Verringerung der Hauptforderung, sofortige vollständige oder teilweise Rückzahlung der Hauptforderung, Reduzierung und/oder Stundung der Anleiheverzinsung, Verlängerung der Anleihenlaufzeit, vollständiger oder teilweiser Verzicht auf Zinsansprüche und Kündigungsrechte etc.) bzw. einer Veräußerung und Übertragung (eines Teils) der Anleihenhauptforderung im Wege einer übertragenden Sanierung vorzunehmen bzw. diesen zuzustimmen. Zur Unterstützung der Sanierung des Bettwarenspezialisten wären indes bereits erste indikative Angebote von potenziellen Investoren eingegangen.

Geht Etihad bei Air Berlin endgültig von Bord? Medienberichten von Handelsblatt und Spiegel Online zufolge könnte sich Etihad Airways von ihrem verlustbringenden Europageschäft trennen – inklusive der chronisch defizitären Fluglinie Air Berlin. Offenbar stehen bei der arabischen Staatsairline inzwischen selber tiefgreifende Restrukturierungsmaßnahmen an. Laut Handelsblatt könne dabei sogar ein Notverkauf der Europabeteiligungen unter Wert auf der Agenda stehen. Derweil könne Lufthansa von einer möglichen Zerschlagung Air Berlins profitieren. Erst kürzlich sicherte sich der Luftfahrtkonzern im Wege einer Wet Lease-Vereinbarung einen Teil der Air-Berlin-Flotte mit Cockpit- und Kabinenbesatzung. Weiterhin übernimmt Lufthansa-Manager Thomas Winkelmann ab 1. Februar 2017 das Führungsruder beim kriselnden Berliner Carrier von Stefan Pichler.

Etihad will Air-Berlin-Anteil an Lufthansa abgebenNach Spiegel-Informationen werde bei Etihad indes sogar diskutiert, die verbliebene Rumpf-Fluglinie mit 75 Jets komplett bei Lufthansa einzubringen und sich im Gegenzug über eine Kapitalerhöhung am DAX-Konzern zu beteiligen. Voraussetzung wäre allerdings, dass die arabischen Eigentümer ihren Ableger Air Berlin vorher entschulden und zusätzlich noch Geld zahlen, um auf eine Beteiligung von mindestens 10% an Lufthansa zu kommen.

Mologen AG emittiert Wandelanleihe: Die neue Wandelschuldverschreibung im Gesamtnennbetrag von bis zu 4,99 Mio. EUR und einer Laufzeit bis zum 19. Januar 2025 soll in erster Linie bestehenden Aktionären im Wege eines prospektfreien öffentlichen Bezugsrechtsangebots im Zeitraum von voraussichtlich 28. Dezember 2016 bis einschließlich 13. Januar 2017 angeboten werden. Der mit 6% p.a. verzinste Wandler 2017/25 ist ab dem 1. April 2017 jederzeit – mit Ausnahme weniger Zeitfenster – in bis zu 3.124.994 Mologen-Aktien zu 1,60 EUR wandelbar. Mehrheitsaktionär Global Derivative Trading (GDT) hat verbindlich zugesichert, insgesamt mindestens rund 60% der Wandelanleihe zu erwerben. Anknüpfend an diese Erwerbsgarantie hat Mologen GDT die Zuteilung der entsprechenden Anzahl von TSV zugesagt. Dero Bank begleitet die Transaktion als Sole Bookrunner, Blättchen Financial Advisory unterstützt Mologen als Berater. Weitere Einzelheiten zum Bezugsangebot werden in Kürze auf der Firmenwebseite veröffentlicht.

DF Deutsche Forfait AG veröffentlicht Zahlen zum ersten Quartal des Rumpfgeschäftsjahres DF Deutsche Forfait AG veröffentlicht Quartalsergebnisse: Danach fuhr der Exportfinanzierer im ersten Quartal des laufenden Rumpfgeschäftsjahres bei einem Geschäftsvolumen von 2 Mio. EUR (Vj. 13,5 Mio. EUR) einen erwarteten Konzernverlust von 1 Mio. EUR (-18,4 Mio. EUR) ein. Das Konzern-Rohergebnis vor Finanzergebnis belief sich auf rund 0,8 Mio. EUR (-14,4 Mio. EUR). Zum Zwischenbilanzstichtag 30. September 2016 lag das Eigenkapital bei 11,7 Mio. EUR (1. Juli 2016: 12,7 Mio. EUR). DFAG nutzte den Berichtszeitraum – nach Aufhebung der Insolvenz – primär dazu, das Compliance- und Risikomanagementsystem zur Wiederaufnahme des Geschäfts zu optimieren.

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