Heute startet das Anleihenerstangebot der SAG Motion GmbH an der Frankfurter Wertpapierbörse. Noch bis voraussichtlich 10. Dezember können Anleger den 7,5%-Bond im Zielvolumen von bis zu 30 Mio. EUR zeichnen. Unterdessen verunsichert die bisher als solide erachtete Penell GmbH mit der Nachricht, wonach das als Sicherheit für die Anleihegläubiger dienende Warenlager eine bis dato nicht erkannte wertmäßige Unterdeckung aufweist – Erinnerungen an MIFA werden wach!
Die SAG Motion GmbH startet mit ihrem Anleihenerstangebot: Danach bietet der Zulieferer von Aluminiumkomponenten und -systemen für die Automobil-, Nutzfahrzeug-, Luftfahrt- und Schienenfahrzeugindustrie ab heute bis voraussichtlich kommenden Mittwoch, den 10. Dezember, eine neue Mittelstandsanleihe (2014/19) im avisierten Zielvolumen von bis zu 30 Mio. EUR öffentlich zur Zeichnung an. Der jährliche Zinssatz der Neuemission wurde gestern, wie zuvor angekündigt, mittels Bookbuilding Verfahren auf 7,5% festgelegt. Nach erfolgter Platzierung ist die Handelsaufnahme des fünfjährigen Wertpapiers u.a. im Frankfurter Entry Standard für Anleihen um den 12. Dezember (geplanter Ausgabe- und Valutatag) vorgesehen. Mit den zu erzielenden Mitteln wollen die Österreicher ihre international ausgerichtete Wachstumsstrategie fortsetzen sowie ihre Kompetenzen im Bereich F&E forcieren. Zudem sollen die bestehende Finanzstruktur weiter optimiert und offene Finanzschulden planmäßig rückgeführt werden. equinet Bank fungiert als Lead Manager und Bookrunner, die SG & CO Capital Markets betreut das IBO als Financial Advisor. Der SAG-Motion-Bond wurde von FERI mit der Note BB geratet. Zur ausführlichen BondGuide-Analyse …
Kuriosum bei der Penell GmbH: Der Anbieter von Systemlösungen für die Elektroversorgung teilte gestern Abend mit, dass eine erneute Überprüfung der Kupferkabellagerbestände eine Unterdeckung ergeben hätte. Danach würden die Lagerbestände, die den Inhabern der erst kürzlich ausplatzierten 7,75%-Unternehmensanleihe (2014/19) über final 5 Mio. EUR als Sicherheit dienen, allem Anschein nach nicht dem im Wertpapierprospekt angegebenen Lagerwert von rund 9 Mio. EUR entsprechen. Als Sicherheit wurde den Bondholdern das Kupfer in den Kupferkabeln zugesagt. Bei Unterschreitung des Schwellenwertes von 6,25 Mio. EUR ist die Gesellschaft gemäß Prospekt zur Nachbesicherung verpflichtet. Dies soll momentan durch den Geschäftsführer Kurt Penell umgesetzt werden. Nach aktuellen Schätzungen weisen die Sicherheiten trotz zugesagter Nachbesicherung nur einen Wert von rund 5,5 Mio. EUR auf und würden somit unter dem ursprünglichen Schwellenwert liegen. Penell ist jetzt verpflichtet unverzüglich eine Gläubigerversammlung einzuberufen und über die neue Sicherheitenlage abstimmen zu lassen. Ein solches Treffen werde dem Vernehmen nach vorbereitet. Die offensichtliche Fehleinschätzung erinnert stark an den Bilanzskandal bei MIFA mit deren weitreichenden Folgen. Der im Düsseldorfer Primärmarkt gehandelte Penell-Bond sank im gestrigen Handelsverlauf zunächst um 3 Punkte, heute Vormittag geht es dann um ein Fünftel auf aktuell 80% nach unten.
Die Laurèl GmbH legt ihre Halbjahreszahlen (1.5. bis 31.10.) für das laufende Geschäftsjahr 2014/15 auf den Tisch. Umsatz- und ertragsseitig ging es für den Anbieter von Damenmode nach oben, ob der Turnaround auf EBITDA-Basis aber auch längerfristig im Trend bleibt, wird sich erst noch zeigen. Im Berichtszeitraum kletterten die Umsatzerlöse der Modefirma um knapp 9% auf 21,6 Mio. EUR. Sowohl der Retail- als auch der Wholesale-Bereich trugen zum erzielten Erlöswachstum bei. Unter Einbeziehung der 100%-Tochter Laurèl Asia Ltd. ergab sich ein Gruppenumsatz von 23,1 Mio. EUR (H1-2013/14: 21,1 Mio. EUR). Auf operativer Ebene wies das Unternehmen auf EBITDA-Basis ein positives Ergebnis von 0,1 Mio. EUR aus, nach einem Verlust im Vorjahreszeitraum von -0,3 Mio. EUR. Für das Gesamtgeschäftsjahr 2014/15 hat das Laurèl-Management das Ziel ausgegeben, mindestens eine stabile Umsatzentwicklung auszuweisen. Ertragsseitig soll der erreichte Turnaround beim EBITDA möglichst bestätigt werden – in Abhängigkeit von der Entwicklung geopolitischer, währungstechnischer und konjunktureller Einflussfaktoren. Zum BondGuide-Beitrag …
Die banken- und herstellerunabhängige Leasinggesellschaft Grenkeleasing AG hat jüngst über ihre irische Refinanzierungsgesellschaft, der Grenke Finance PLC, einen weiteren Corporate Bond im Gesamtnennwert von 125 Mio. EUR bei Investoren platziert. Die von S&P mit BBB+ eingestufte Schuldverschreibung (2014/19) ist mit einem jährlichen Kupon von 1,5% ausgestattet und wird Ende Mai 2019 endfällig. Zins und Tilgung der nicht durch Aktiva besicherten, in nominal 1.000 EUR gestückelten Anleihe ist durch die im SDAX aktiennotierte Grenkeleasing garantiert. Einschließlich der Anleihenneuemission hat der Finanzdienstleister nunmehr insgesamt 14 Bonds im kumulierten Volumen von insgesamt über 1 Mrd. EUR und Laufzeiten bis Mitte Dezember 2019 im Umlauf.
Kurse- und Chartverlauf der genannten Mittelstandsanleihen finden Sie hier. Zum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.
! Bitte nutzen Sie für Fragen und Meinungen Twitter – damit die gesamte Community davon profitiert. Verfolgen Sie alle Diskussionen & News zeitnaher auf Twitter @bondguide !