Anleihen heute im Fokus: Rickmers, RENA, Scholz, Identec, Ekosem und Ekotechnika

Abstimmung ohne Versammlung nicht beschlussfähig / zweite Gläubigerversammlung am 1. Juni 2017
Rickmers weiß auch schwere Bond-Lasten zu hieven.

Unangefochten an der Spitze der Gewinnerliste gestern Identec mit einem Sprung von einem Drittel. Unter die Räder kamen erneut beide RENA-Anleihen und Scholz. Rickmers stockte abermals auf und eine Neuemission steht immerhin auch an.

Die Muttergesellschaft des Schifffahrtskonzerns Rickmers Gruppe hat ihre im Juni 2013 begebene Unternehmensanleihe (2013/18) erneut um 25 auf jetzt 250 Mio. EUR aufgestockt – nach der 50-Mio.-EUR-Aufstockungstranche im November 2013 die inzwischen zweite Erhöhung. Die Ausgabe der neuen Anteile erfolgte mittels Privatplatzierung bei institutionellen Investoren. Alle bestehenden Anleihebedingungen gelten unverändert fort: 8,875%-Kupon, 1.000er-Stückelung und Endfälligkeit am 11. Juni 2018. Die Close Brothers Seydler Bank fungierte wie schon bei der Erstemission als Sole Global Coordinator und Bookrunner.

RFID-Spezialist Identec brach seit Tagen immer weiter ein, zuletzt auf 63%, ohne dass jegliche News unterwegs waren. Gestern kamen dann vorgezogene vorläufige Geschäftszahlen, um auf die missliche Kurslage zu reagieren: So habe das Unternehmen aus Eschen 2013 nach vorläufigen Zahlen einen Umsatz von knapp 55 Mio. EUR erzielt, ein Plus von ca. 7%. Das EBITDA sollte ausgeglichen sein. Für 2014 prognostiziert Identec einen Zuwachs von rund 20%. Den Kurseinbruch bei dünnen Freiverkehrsumsätzen könne sich Identec nicht erklären. Jedenfalls ging es gestern auf über 80% nach oben.

Der Projektierer des Fellbacher GEWA Towers – dann dritthöchstes Wohngebäude Deutschlands – begibt eine Anleihe zur Finanzierung des Prestigeobjekts. Der Kupon liegt bei 6,5%, von Creditreform gab es ein Anleiherating (nicht Unternehmensrating) von BBB. Die Orderbücher für die geplante Emission in den Frankfurter Entry Standard für Anleihen öffnen am 17. März. Als Besicherung gilt eine erstrangige Grundschuld im 60%igen Beleihungsauslauf sowie eine Abtretung der Rechte und Ansprüche aus den Kaufverträgen der Wohnungen, außerdem eine Zession der Mieterlöse.

Im Blickpunkt des Ukraine-Spektakels weiterhin: Ekosem, Ekotechnika und eingeschränkt KTG Agar. KTG Agrar hat über seine Sojuz-Beteiligung (seit Herbst 2013) ebenfalls eine Exponierung in der gegenwärtigen Krisengegend (“Schwarzerde-Region”), wenn auch in kleinerem Stil. Derweil spalten sich die Meinungen über die längerfristigen Auswirkungen der Krim-Krise: einerseits droht russischen Assets eine neue Eiszeit, andererseits könnten politische Börsen die gewohnt kurzen Beine haben. Die Anleihen aller drei Titel entwickelten sich gestern indisponiert und unterschiedlich – was gut ist, denn es zeigt, dass die Sippenhaft der vergangenen Tage sich mittlerweile zu verflüchtigen scheint.

Keine handfesten Nachrichten dagegen bei einigen der üblichen Verdächtigen früherer Tage: RENA stellte mit beiden Anleihen gestern einmal mehr die Tagesverlierer. Nach wie vor ist hier mit der finalen Adhoc-Meldung praktisch täglich zu rechnen. Auch die Scholz-Anleihe zeigte sich mit einem weiteren Rücksetzer um 8 PP auf unter 50% erschreckend schwach.

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