Anleihen heute im Fokus: Rena, Deutsche Forfait, Reiff, Singulus, Strenesse & Rena Lange

© PantherMedia/Deyan Georgiev

Überwiegend ruhig starteten die Anleihen aus den Mittelstandssegmenten in die letzte Handelswoche im Februar. Wie bereits in der Vorwoche konzentrierte sich das Anlegerinteresse trotz fehlender neuer News auf die Bonds der Rena GmbH und der Deutschen Forfait AG. Neuigkeiten gab es u.a. bei Reiff, Sanders, Singulus und Rena Lange.

Zum Wochenauftakt eher uneinheitlich performten die Schuldverschreibungen der Rena GmbH. Der zuletzt wieder in den Fokus gerückte Maschinenbauer will sich im Wege der Konzernrestrukturierung wieder auf seine Kernaktivitäten, das Angebot von Hightech-Maschinen, refokussieren. Für die u.a. in der Wasseraufbereitung tätigen Tochtergesellschaften der SH+E Gruppe strebt Rena eine separate Sanierung in der Insolvenz an. Die Ratingagentur Euler Hermes goutierte die inzwischen schon eingeleitete „Trockenlegung“ der vormals „the wet processing company“ mit einem Downgrade um drei Stufen auf nur noch CC„ungenügende Bonität, geringster Anlegerschutz“ oder „in akuter Gefahr eines Zahlungsverzuges“. Lesen Sie die jüngsten Beiträge zu Rena im Rückblick.

Den Verlust seines Investment Grade-Ratings hatte zuletzt auch die Albert Reiff GmbH & Co. KG zu verkraften. Um zwei Stufen von zuvor BBB- (watch) auf jetzt nur noch BB (watch) senkte Creditreform das Konzernrating des Reifenhändlers. Zum Jahresende teilte Reiff mit, dass der starke Margendruck im Reifengroßhandel und auslaufende Serienteile im Bereich Elastomertechnik das Jahresergebnis der REIFF-Gruppe belasten würden.

Ohne neue News dafür am Montag aber mit einem weiteren Kursgewinn (+5%) bei der 7,88%-Unternehmensanleihe (2013/20) hielt der Erholung des 30-Mio.-EUR-Bonds der DF Deutschen Forfait weiter an. Die Schuldverschreibung steht inzwischen aber auch bei nur noch knapp über 60%. Marktteilnehmer könnten trotz der noch nicht (vollständig) absehbaren Folgen der jüngsten Ereignisse – die Aufnahme der DFAG auf die Sanktionsliste des US-amerikanischen Office of Foreign Assets Control (OFAC) – den Wiedereinstieg beim Spezialisten für Außenhandelsfinanzierung wagen. Mittelfristig wird der Markt das letzte Wort haben. Unterdessen lässt das Unternehmen eine aktive Krisen-PR leider nach wie vor vermissen.

Ohne neue Corporate News unter den Flop-5 im Entry Standard für Anleihen fanden sich die Bonds von Porr (-1% ggü. Vortag) und MS „Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft mbH (-1%). Die Anleihen der insolventen S.A.G. Solarstrom waren im Montagshandel mit zum Teil deutlichen Aufschlägen – S.A.G. II (+19%) und S.A.G. I (+2%) – die Top-Performer im Frankfurter Mittelstandssegment. Weitgehend unauffällig trotz Neuigkeiten präsentierten sich gestern die Schuldverschreibungen der Gebr. Sandersder Bettwarenausstatter schließt einen langfristigen Vertrag mit einem skandinavischen Möbelgiganten mit einem zusätzlichen Umsatzvolumen von etwa 2,7 Mio. USD – und Singulusder Technologiekonzern veröffentlichte vorläufige 2013er-Jahreszahlen.

Trotz erfolgreicher Gläubigerversammlung geriet der Strenesse-Bond auch am Montag mit knapp 9% auf nur noch 53% unter Druck. Vor dem Wochenende waren einmal mehr in einer nicht ganz unwesentlichen Finanzlektüre diverse Modetitel nicht sonderlich gut weggekommen. Die Nachwirkungen waren gestern zu spüren. Genannt wurde u.a. auch Seidensticker. Bei gut 106% hält sich der Hemdenhersteller jedoch tapfer, notiert aber gleichwohl jenseits der Allzeithochs um 113%. Auch die Rena Lange Holding GmbH „haftete“ mit. Die Couture-Marke, die zuletzt Mitte Dezember den Erwerb des Mode-Labels St. Emile bekannt gab, berichtete gestern über den aktuellen Stand der Geschäftsentwicklung. Danach arbeite das Mode-Label derzeit mit Hochdruck an der Umsetzung weiterer Expansionsziele, speziell am Ausbau der Herbst/Winter Kollektion 2014. Auch der aktuelle Abverkauf der Frühjahr/Sommer Kollektion liege derzeit über den Vorjahreszahlen. Für das Geschäftsjahr 2013/14 geht die Modefirma neben Umsatzerlösen zwischen 30 und 32 Mio. EUR dennoch von einem negativen Jahresergebnis von -0,7 bis -1 Mio. EUR aus. Darin seien Einmaleffekte für die Begebung der Anleihe sowie die Transaktionskosten für die St.-Emile-Übernahme enthalten.

Der Insolvenztitel hkw personalkonzepte verzeichnete im gestrigen Handelsverlauf einen deutlichen Rückschlag und setzte sich mit -28% an die Spitze der Tagesverlierer im Düsseldorfer Mittelstandssegment. Am Montag fand die Anleihegläubigerversammlung statt. Konkrete Details und gefasste Beschlüsse sind offiziell noch nicht bekannt und folgen ggf. an dieser Stelle.

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