Anleihen heute im Fokus: PNE WIND, KTG Energie, Bastei Lübbe, gamigo, RENA LANGE

PNE WIND AG mit gutem Start in das Geschäftsjahr 2017
PNE WIND AG

Die PNE WIND AG befindet sich auf Wachstumskurs. Eine Ausweitung der Projektpipeline führt zwangsläufig auch zu höheren Entwicklungsrisiken, längeren Kapitalbindungsfristen und damit zeitlichen Verschiebungen bei der Umsetzung und den geplanten Einnahmen – Anlässe genug für Euler Hermes, den Windparkprojektierer auf jetzt BB+ (Non-Investment-Grade) abzustufen. Neue Aktien bei Institutionellen untergebracht, hat die KTG Energie AG. Unterdessen erhält Bastei Lübbe mit Mario Giordano prominenten Zuwachs und gamigo übernimmt einen wichtigen „Mitspieler“. Weitere Details zur RENA-LANGE-Insolvenz sind bereits seit zwei Wochen mehr oder minder bekannt, nur wurden sie bislang offenbar weder auf der eigenen Internetseite noch über die gängigen Finanznachrichtenportale publiziert.

Die PNE WIND AG verliert ihren Investment Grade-Status: So hat die Euler Hermes Rating GmbH die Bonitätseinschätzung des Windparkprojektierers im aktuellen Folgerating von zuvor BBB- um eine Stufe auf jetzt BB+ nach unten angepasst. Ausschlaggebend für das Downgrade war laut den Ratingexperten „die Konkretisierung der Projektrisiken, die zu deutlichen zeitlichen Verschiebungen bei der Umsetzung und den geplanten Einnahmen, insbesondere im Ausland“ geführt hätten. Zwar erachte die Ratingagentur die von PNE gegenwärtig durchgeführten Kapitalmaßnahmen als sinnvoll zur Erhöhung der Liquidität und der finanziellen Reserven, jedoch dürfte die beabsichtigte Bündelung von Projekten in einer so genannten Yieldco mit Projektveräußerung erst nach Inbetriebnahme mittelfristig auch zu einer höheren Mittelbindung bis zum Verkauf der Yieldco-Anteile führen. Darüber hinaus sieht Euler Hermes neben „Herausforderungen aus dem Marktumfeld und des Projektmanagements“ noch teilweise Optimierungspotenzial in der Anwendung der Steuerungsinstrumente. In Anbetracht der dargelegten Punkte einschließlich der nach Euler Hermes weiterhin bestehenden Risiken in der PNE-Projekt-Pipeline sei eine weitere Abstufung im Rating möglich, der Ausblick lautet demzufolge auf „negativ“.PNE Wind übernimmt Mehrheit an WKN. Quelle: PNE Wind AG

PNE bedauert, dass die im Projektierungsgeschäft typischen Veränderungen in der Realisation, die zu Verzögerungen aber auch Beschleunigungen führen können, von den Hamburgern negativ gewertet wurden und betrachtet die Ratinganpassung als eine Herausforderung; die EBIT-Prognose für die Geschäftsjahre 2014 bis 2016 von kumuliert 110 bis 130 Mio. EUR habe weiterhin Bestand. Zur letzten BondGuide-News …

„Mission accomplished“: Die KTG Energie AG hat ihre zu Wochenbeginn angekündigte Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts für Altaktionäre vollständig platziert. Insgesamt seien 500.000 neue Aktien zu einem Bezugspreis von 11,75 EUR je Aktie an ausschließlich Institutionelle ausgereicht worden. Nach Eintragung in das Handelsregister wird das Grundkapital der Biogasgesellschaft von 6 Mio. EUR auf jetzt 6,5 Mio. EUR, eingeteilt in 6,5 Mio. Stückaktien, erhöht. In Folge der von youmex Invest begleiteten Kapitalmaßnahme wird sich die Aktionärsstruktur von KTG Energie AG wie folgt darstellen: Die Muttergesellschaft KTG Agrar hält danach 57,3%, die restlichen Anteile befinden sich im Streubesitz. „Wir freuen uns sehr, dass uns unsere bekannten Investoren unterstützt haben und wir zudem aus ganz Europa, insbesondere aus Großbritannien und Südeuropa, neue Investoren für unsere Gesellschaft gewinnen konnten. Mit dem regen Interesse der internationalen Investoren konnten wir die Kapitalerhöhung voll platzieren“, zeigt sich CEO Dr. Thomas Berger erfreut über die erfolgreiche Platzierung.

Die Kapitalerhöhung war innerhalb kürzester Zeit überzeichnet und spült den Hamburgern einen Bruttoemissionserlös von rund 5,9 Mio. EUR in die Konzernkasse. „Wir werden den Emissionserlös kurzfristig investieren, um unseren Umsatz- und Ertragssockel auszubauen. Dabei stehen Akquisitionen von Anlagen mit Vergütungsgarantie im Fokus, die den gesetzlichen Vergütungsanspruch des EEG 2012 gesichert haben“, ergänzt Berger. Zum BondGuide-Beitrag …

Die Bastei Lübbe AG erhält prominenten Zuwachs: Mario Giordano, ein bekannter deutscher Autor, wird danach mit Wirkung zum 1. Oktober das Kölner Medien- und Verlagsunternehmen als neuer „Head of Content Development“ im digitalen Bereich verstärken. Mario Giordano gilt als Multitalent der Unterhaltungsliteratur in Deutschland. Er schreibt Romane und Drehbücher, darunter auch zahlreiche „Tatort“- und „Polizeiruf 110“-Folgen. Sein Vatikanthriller „Apocalypsis“ (Bastei Lübbe) stand mehrere Wochen auf den Bestsellerlisten. Für seinen Roman und das Drehbuch zu „Das Experiment“ erhielt er zudem den Bayerischen Filmpreis. Mit Bastei Lübbe arbeitet der renommierte Autor bereits seit einigen Jahren eng zusammen.

265951633_ab8e65fd97_bastei-luebbeDiese Zusammenarbeit wird nun ausgeweitet. Als „Head of Content Development“ – die Position ist als Schnittstelle mit Prokura neu geschaffen worden – wird der 51-Jährige bei Bastei Lübbe die gesamte Entwicklung eigener Print- und Digital-Inhalte federführend verantworten. Die Position ist bewusst international angelegt, um neue Inhalte möglichst auch in den USA oder China zu publizieren. „Unser erklärtes Ziel ist es in den kommenden Jahren, insbesondere durch die Entwicklung und Publizierung eigener Inhalte zu wachsen. Das gilt intern im klassischen Verlagsgeschäft ebenso wie für unsere Joint Ventures in den USA und China (geplant). Wir freuen uns sehr, dass wir mit Mario Giordano einen Top-Experten an Bord holen konnten, der uns an dieser zentralen Stelle hilft, unsere Ziele zu verwirklichen“, erläutert Bastei-Lübbe-CEO Thomas Schierack.

Auch 2013 will gamigo neue Online-Spiele entwicklen. Quelle: gamigo AGDie gamigo AG sucht sich einen neuen Mitspieler und übernimmt hierzu 100% der Anteile an der ebenfalls in Hamburg ansässigen INTENIUM GmbH. Wie der Publisher und Distributor von Multiplayer Online Games mitteilte, baut gamigo mit der Übernahme seine Position im Mobile- und Online-Bereich erheblich aus und kann darüber hinaus auch das Plattformangebot deutlich erweitern. Die Akquisition erfolgt von den Gründern und dem VC-Investor Neuhaus Partners, über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. INTENIUM betreibt weltweit Plattformen für Multiplayer-, Online- und Download-Games und ist zudem sehr erfolgreich im Bereich Mobile und Cross-Plattform-Games mit Fokus auf die weibliche Zielgruppe in Europa. Das Unternehmen werde laut gamigo schon 2015 voraussichtlich einen Umsatzbeitrag von mehr als 4 Mio. EUR sowie ein zusätzliches positives EBITDA von rund 1 Mio. EUR beisteuern. „Mit dem Erwerb von INTENIUM setzen wir unsere Wachstumsstrategie fort. Durch INTENIUM stärken wir massiv das besonders chancenreiche Mobile- und Online-Geschäft und steigern Umsatz und Profitabilität weiter“, erklärt gamigo-Co-CEO Theodor Niehues. Zuletzt in den BondGuide-News …

Nicht mehr ganz frische Neuigkeiten gibt es zur Insolvenz der RENA LANGE HOLDING GmbH: So hat das Amtsgericht München Dr. Christian Gerloff zum vorläufigen Insolvenzverwalter der M. Lange & Co. GmbH bestellt. Das Unternehmen, das das operative Geschäft der Luxusmodemarke RENA LANGE betreibt, hatte am 9. September Insolvenzantrag im Regelverfahren gestellt (BondGuide berichtete). Darüber hinaus werde Gerloff zusätzlich als Sachwalter die angestrebte Sanierung in Eigenverwaltung der RENA LANGE HOLDING GmbH betreuen. Weiterhin hieß es, dass der Geschäftsbetrieb von ST. EMILE, einer 70-prozentigen Tochtergesellschaft von RENA LANGE, nicht von den Insolvenzverfahren betroffen sei und demzufolge ohne Einschränkungen weiterlaufe. Zu den Hintergründen wurde mitgeteilt, dass die Insolvenzanträge infolge einer Liquiditätsverknappung gestellt wurden. Danach reichten die liquiden Mittel nicht mehr aus, „um die Maßnahmen zur Reorganisation der Modegruppe sowie den laufenden Geschäftsbetrieb von RENA LANGE zu finanzieren.“RENA LANGE_SS14_3

„Oberste Priorität hat nun, dass der Geschäftsbetrieb von RENA LANGE stabilisiert wird und ohne Einschränkungen weitergehen kann. Ich werde unverzüglich Gespräche mit den finanzierenden Banken und anderen wichtigen Geschäftspartnern aufnehmen, um Handel, Lieferanten und Kunden schnellstmöglich diese Sicherheit zu geben. Im zweiten Schritt wird es darum gehen, zusammen mit der Geschäftsführung auszuloten, ob ein wirtschaftlich tragfähiges Zukunftskonzept erarbeitet werden kann, das auch im besten wirtschaftlichen Interesse der Gläubiger ist“, erläutert Gerloff die nächsten Schritte im Verfahren. Der Sachwalter werde insbesondere die Auswirkungen des Verfahrens auf die ausstehende 8%-Unternehmensanleihe 2013/17 über zuletzt 5,4 Mio. EUR prüfen. Hierzu soll RENA LANGE in Kürze einen Vorschlag für einen gemeinsamen Vertreter der Anleihegläubiger unterbreiten. Zur letzten BondGuide-Berichterstattung …

RENA LANGE zählt zu den traditionsreichsten deutschen Marken für luxuriöse Damenmode im Pret-à-Porter- und Couture-Bereich. 1916 in München gegründet, werden die Kollektionen im In- und Ausland über eigene Shops und über den hochwertigen Fachhandel vertrieben. Die RENA LANGE-Gruppe hat inklusive der Ende 2013 mehrheitlich übernommenen Modemarke ST. EMILE knapp 300 Beschäftigte.

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