Anleihen heute im Fokus: Penell, Deutsche Forfait, Ferratum, Adler RE, MS Deutschland

Foto @ Penell GmbH

Zur Wochenmitte gab es u.a. neue Nachrichten von der angeschlagenen Penell GmbH: Der Elektronikversorger unternimmt einen ersten Schritt zur Nachbesicherung und verpfändet seine Anteile an der Synchro Plus GmbH, Haidemühl, zu Gunsten der Anleihegläubiger. Wie werthaltig die „Neueinlage“ allerdings ist, wird sich noch herausstellen. Unterdessen präsentiert die Deutsche Forfait inmitten der Gläubigerabstimmung ihre H1/2014-Ergebnisse und Ferratum gibt weitere Details zum geplanten Börsengang bekannt. Neues gab es zudem von Adler Real Estate und MS Deutschland.

Neuigkeiten gibt’s von der Penell GmbH: Der angeschlagene Anbieter von Systemlösungen für die Elektroversorgung unternimmt einen ersten Schritt zur Nachbesicherung der 7,75%-Penell-Anleihe (2014/19) im finalen Volumen von 5 Mio. EUR. Demzufolge habe Geschäftsführer Kurt Penell „nach intensiven Gesprächen mit dem Treuhänder und dem gemeinsamen Vertreter“ eine weitere Sicherheit zugunsten der Anleihegläubiger gestellt. Dem Treuhänder MSW wurden hierfür 100% der Anteile an der Synchro Plus GmbH notariell übertragen. Dabei handelt es sich um einen Dienstleister im Energieversorgungssektor, der als Schwestergesellschaft von Penell zwar unabhängig agiert, aber Waren fast ausschließlich von Penell bezieht. Im Geschäftsjahr 2013/2014 erwirtschaftete der Montagebetrieb mit rund 20 Mitarbeitern bei einem Umsatz von etwa 3,2 Mio. EUR einen Jahresüberschuss von über 0,11 Mio. EUR. Neben den Vertriebsgesellschaften Synchro Plus AG (Schweiz) und Synchro Plus GmbH (Österreich), deren Anteile bereits als Sicherheit für die Anleiheforderungen verpfändet wurden, zählten die Anteile der Synchro Plus GmbH, Haidemühl, bisher nicht zu den Sicherheiten für die Anleihegläubiger.

Die Anteile an der Gesellschaft wurden als zusätzliche Sicherheit und als ein Teil des Nachbesicherungskonzeptes an den Treuhänder übertragen, bis sämtliche Verbindlichkeiten gegenüber den Anleihegläubigern bedient sind, versichert Penell. „Mit dem zusätzlichen Unternehmenswert der Synchro Plus GmbH ist der Sicherheiten-Pool für die Penell-Anleihegläubiger wieder erhöht worden. Neben den bereits vorhandenen Sicherheiten werde ich eine noch zu definierende Barkomponente zur Verfügung stellen. Details dazu werden wir im Nachbesicherungskonzept erläutern“, so Kurt Penell. Zum letzten BondGuide-Beitrag …

Die DF Deutsche Forfait startet mit stabiler Nachfrage ins neue Geschäftsjahr. Quelle: DF Deutsche Forfait AGWährend der virtuellen Gläubigerabstimmung legt die DF Deutsche Forfait AG ihre H1/2014-Ergebnisse vor: Danach hat der Außenhandelsfinanzierer in den ersten sechs Monaten des Jahres 2014 einen Konzernverlust von 6,9 Mio. EUR (H1/2013: +1 Mio. EUR) eingefahren. Das Rohergebnis einschließlich Finanzergebnis verringerte sich von 6,4 Mio. EUR im Vorjahreshalbjahr auf -1 Mio. EUR im Berichtszeitraum. Wesentliche Ursache für das negative Ergebnis ist das neunmonatige OFAC-Blacklisting 2014, das die operative Handlungsfähigkeit der Gesellschaft erheblich einschränkte (BondGuide berichtete). Unterdessen läuft noch bis morgen Nacht die Abstimmung ohne Versammlung zur Beschlussfassung über die Restrukturierung der ausstehenden 7,875%-Anleihe (2013/20) über nominal 30 Mio. EUR. Anleihegläubiger, die an der Abstimmung teilnehmen möchten, müssen ihre Stimme bis Donnerstag, den 22. Januar, 24 Uhr in Textform gegenüber dem Abstimmungsleiter, Notar Dr. Klaus Piehler, Köln, abgeben. Außerhalb des Abstimmungszeitraums (davor oder danach) eingehende Stimmabgaben sind nicht wirksam. Nähere Details und das Formular zur Stimmabgabe sind auf www.dfag.de/investor-relations/anleihe/ hinterlegt. Zum BondGuide-Interview mit DFAG-CFO Frank Hock gelangen Sie hier.

blue-hand-iphone.ferratumDie Ferratum Group goes public. Nach dem der finnische Anbieter mobiler Konsumentenkredite in Europa, Australien und Neuseeland bereits im November seine IPO-Pläne ankündigte (BondGuide berichtete), wurden jetzt Details zum geplanten Börsengang im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse bekannt gegeben. Danach belaufe sich das Volumen des Aktienerstangebots auf insgesamt bis zu 6.517.188 Stammaktien ohne Nennbetrag. Davon werden jeweils bis zu 2,83 Mio. Aktien zu einen neu via Kapitalerhöhung und zum anderen aus dem Bestand der Altaktionäre ausgegeben. Weitere bis zu 0,85 Mio. Anteile stehen in Form einer eventuellen Mehrzuteilung zur Verfügung. Innerhalb der Zeichnungsfrist von voraussichtlich 22. Januar bis zum 4. Februar können Aufträge innerhalb der festgelegten Preisspanne von 15 EUR bis 18 EUR je Aktie abgegeben werden. Ausgehend von der Mitte der Preisspanne und einer angenommenen Vollplatzierung beläuft sich das Bruttoemissionsvolumen auf über 107,5 Mio. EUR. Ferratum würde davon einen Bruttoerlös von gut 46,8 Mio. EUR einstreichen, die übrigen Erlöse gingen an Altaktionäre. Der endgültige Angebotspreis werde am 4. Februar auf Grundlage des Bookbuildingverfahrens bestimmt. Die Notierungsaufnahme der neuen Ferratum-Aktie ist am oder um den 6. Februar angedacht. Begleitet wird das IPO von ICF Bank, die als Sole Global Arranger und Sole Bookrunner fungiert. Co-Lead Manager sind equinet Bank und Hauck & Aufhäuser Privatbankiers.

Das Portfolio der ADLER Real Este besteht aus Gewerbe- und Wohnimmoblien, wie hier in Lüdenscheid.Die Adler Real Estate AG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurück. Neben der strategischen Neuausrichtung konnte sich der deutlich gewachsene Konzern von einer Vielzahl von Immobilien trennen, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehörten. Das Transaktionsvolumen aus Immobilienverkäufen summierte sich im Vorjahr auf rund 70,5 Mio. EUR. Davon seien Adler über 28 Mio. EUR an liquiden Mitteln zugeflossen, der Buchgewinn lautete auf 4,9 Mio. EUR. Daneben blickt das Unternehmen auf ein ebenfalls „sehr gut verlaufendes operatives Geschäft“, das neben dem Ausbau des Wohnimmobilienportfolios in der Optimierung akquirierter Wohnimmobilienbestände besteht. Erfreulich entwickelte sich auch die Estavis-Tochter, die Ende Juni 2014 übernommen worden war und seit Kurzem unter Accentro Real Estate AG firmiert. Accentro konzentriert sich im Zuge der Neuordnung des wachsenden Adler-Konzerns auf die Privatisierung von Wohnimmobilien. Im sechsmonatigen Rumpfgeschäftsjahr 2014 (bis Ende Dezember) seien 778 Wohnungen privatisiert worden. Schließlich trennte sich Accentro Ende 2014 von ihrem Gewerbeimmobilienportfolio, das ein Volumen von etwa 28,6 Mio. EUR umfasste und das ebenfalls nicht mehr zum Kerngeschäft gehörte. Zur letzten Adler-News …

MS Deutschland tuckert ins neue Geschäftsjahr. Quelle: MS DeutschlandUnerfreuliches von Bord der Traumschiffs: Die Insolvenzverwaltung um Rechtsanwalt und Verwalter Reinhold Schmid-Sperber teilte gestern in einer Pressemitteilung mit, dass alle geplanten Reisen der MS Deutschland abgesagt werden. „Die Verhandlungen mit potenziellen Investoren für das Schiff sind noch immer nicht abgeschlossen. Um Gästen und Vertriebspartnern Planungssicherheit zu geben, haben wir uns nun zu diesem Schritt entschlossen“, erklärte Schmid-Sperber. Gäste, die bereits Zahlungen geleistet hätten, bekommen diese über den Kundengeldabsicherer zurückerstattet, versichert die Schiffsgesellschaft. Derweil informierte der Insolvenzverwalter die Belegschaft der Reederei Peter Deilmann, demnächst allen 48 Beschäftigten innerhalb der gesetzlichen oder vertraglichen Fristen kündigen zu müssen. Er begründete diese „bedauerliche“ Maßnahme mit fehlender Beschäftigung vor Ort sowie fehlenden finanziellen Mitteln für Löhne und Gehälter. Die 50-köpfige Stammbesatzung der DEUTSCHLAND werde hingegen weiterbeschäftigt, um den Betrieb des Schiffes sicherzustellen, da dies für Sicherheit und Werterhalt des Schiffes unverzichtbar sei. Zum letzten BondGuide-Beitrag …

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