Anleihen heute im Fokus: MT-Energie, BioEnergie Taufkirchen, Ferratum, MIFA, DFAG

Bei MT-Energie geht's um die Wurst!
Foto: © Thinkstock/Brian Jackson

Nach einer vergleichsweise nachrichtenarmen Woche bei Mittelstandsanleihen richten sich die Blicke bzw. die Ohren der Marktteilnehmer auf die in Kürze stattfindende Telefonkonferenz der MT-Energie GmbH. Solide auf Kurs scheinen derweil die BioEnergie Taufkirchen – das Investment-Grade-Rating der ausstehenden Unternehmensanleihe wurde jüngst von Scope bestätigt – und die Ferratum Group, die sich dank der Erweiterung ihres Produktportfolios und dem Eintritt in neue Märkte auch in H1/2014 weiterhin auf Wachstumskurs befindet. Neuigkeiten gab es zuletzt noch von Adler Real Estate und Timeless Homes.

MT-Energie-19_07_2007Nach den kürzlich freigelegten Lecks im Zahlenwerk der MT-Energie GmbH hält das Biogasunternehmen aus dem niedersächsischen Zeven heute eine aufklärende Telefonkonferenz ab, bei der die Presse und den Inhabern der ausstehenden 8,25%-Mittelstandsanleihe über 13,6 Mio. EUR Hintergrundinformationen zum angekündigten Konzernabschluss 2013 gegeben und weitere Fragen beantwortet werden sollen. Laut MT-Energie soll insbesondere auch über den bisherigen Gesprächsverlauf mit den finanzierenden Banken informiert werden, die eine „wohlwollende Antragsprüfung und kurzfristige Erteilung eines Waivers (Verzicht auf Sonderkündigungsrecht wegen Eigenkapitalquote) zugesagt“ hätten, so MT weiter. Die Veranstaltung findet um 10 Uhr statt. Am Nachmittag wissen die Stakeholder dann hoffentlich mehr?! Zu den letzten BondGuide-Beiträgen …

BLeserer_BioEnergie Taufkirchen kleinScope Ratings hat das Emissionsrating für den erstrangig besicherten, siebenjährigen 6,5%-Bond (2013/20) über 15 Mio. EUR der BioEnergie Taufkirchen GmbH & Co. KG in der jährlichen Überprüfung bei „BBB-“ bestätigt. Der Ausblick wurde von positiv auf stabil gesenkt. Maßgeblich verantwortlich für die Beibehaltung der Ratingnote seien das solide und in Bezug auf Einkünfte relativ planbare Geschäftsmodell sowie die sich daraus ableitenden stabilen operativen Cash Flows und die Margenentwicklung. Ein vergleichsweise hoher Zinsdeckungsgrad sei ebenfalls positiv betrachtet worden. Dagegen hätten u.a. die fehlende Eigenkapitalisierung, die hohe Abhängigkeit von einem Kraftwerk, hohe Investitionskosten sowie eingeschränkte Corporate Governance Strukturen bedingt durch die Gesellschaftsform das Rating begrenzt. Das umfangreiche Sicherheitenkonzept, das u.a. erstrangige Buchgrundschulden inklusive der darauf befindlichen wesentlichen Bestandteile eines Biomasseheizkraftwerks sowie einen Teilbereich des firmeneigenen Fernwärmenetzes (>16km) umfasst, erachten die Berliner insgesamt als äußert werthaltig.

Die Ferratum Group hat ihren Wachstumskurs im ersten Halbjahr 2014 fortgesetzt: Danach hat der Anbieter für mobile Mikrokredite in Europa nach vorläufigen Zahlen im Berichtszeitraum ein Umsatzwachstum von knapp einem Fünftel auf über 31 Mio. EUR erzielt. Die EBT-Marge stieg auf über 10% (H1/2013: 8,4%). Mit dem operativen Start in zwei neuen Märkten, Deutschland und Rumänien, sowie der Erweiterung des Produktportfolios u.a. um Ratenkredite (PlusLoan) mit größeren Kreditsummen und längeren Laufzeiten hat Ferratum die Geschäftsaktivitäten weiter ausgebaut. Parallel zu diesen Entwicklungen wurde das Risikomanagementsystem weiter gestärkt und zudem ein neues Customer-Relationship-Management System etabliert, das die Interaktionsmöglichkeiten zwischen Ferratum und den Kunden verbessern soll.

keyboard_mobileFerratum-CEO Jorma Jokela kommentiert: „Wir sind sehr zufrieden mit der aktuellen Geschäftsentwicklung und sehen darin den Beleg für unsere Unternehmensstrategie. Wir haben unseren Umsatz weiter gesteigert und sind gleichzeitig profitabel gewachsen. Zur nachhaltigen Steigerung der Profitabilität hat dabei maßgeblich unser optimiertes Risikomanagement mit einem softwarebasierten Prüfungsverfahren zur Kreditwürdigkeit unserer Kunden beigetragen. Die Neukundenakquise sowie die dauerhafte Kundenpflege sind wesentliche Erfolgsfaktoren unserer Geschäftstätigkeit. Mit dem neuen CRM-Tool können wir diesen intensiven Prozess effizient gestalten. Gemeinsam mit der erfolgreichen Erschließung neuer Märkte und einer effizienten Nutzung der Erlöse der Anleiheemission in Deutschland bildet dies eine ausgezeichnete Basis für eine weiterhin positive Entwicklung im Jahr 2014 und darüber hinaus.“ Die finalen H1/2014-Zahlen werden ab dem 15. August unter www.ferratumgroup.com im Bereich „Anleihe“ abrufbar sein.

bikes-h.MIFAUnter Druck stehen weiterhin die im Entry Standard für Anleihen umlaufenden Schuldverschreibungen der MIFA Mitteldeutschen Fahrradwerke AG und der DF Deutschen Forfait AG. Die Inhaber der 7,5%-MIFA-Anleihe (2013/18) über 25 Mio. EUR sind am 23. Juli auf einer weiteren, finalen Anleihegläubigerversammlung aufgerufen, einen gemeinsamen Vertreter zu bestellen und der von MIFA geforderten Stundung der am 12. August erstmals fälligen Kuponzahlung über 1,875 Mio. EUR sowie dem vorübergehenden Ausschluss von Kündigungsrechten jeweils bis zum 31. Oktober zuzustimmen (zur letzten News).

Die Deutsche Forfait profitiert vom Trend der Suche nach Finanzierungsalternativen.Der 7,875%-Bond (2013/20) über 30 Mio. EUR der Deutschen Forfait ist seit Anfang Juli wieder auf Talfahrt. Nach der letzten offiziellen Corporate News von Ende April, wonach der Konzernabschluss 2013 erst nach Abschluss des OFAC-Verfahrens veröffentlicht werden wird, gab es keine weiteren News zum aktuellen Stand. Ende Mai sei der erstmals fällige Zinskupon über 2,36 Mio. EUR aber pünktlich an die Bondholder ausbezahlt worden. Ansonsten war aus Finanzkreisen zu Vernehmen, dass sich der Forfaitierungsspezialist nach wie vor redlich bemühe, schnellstmöglich ein Delisting der Gesellschaft von der OFAC-Sanktionsliste zu erreichen (zum letzten BondGuide-Beitrag).

Kurse- und Chartverlauf der genannten Mittelstandsanleihen finden Sie hier. Zum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.

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