Die neue Woche startet mit zahlreichen News von Emittenten mittelständischer Unternehmensanleihen: So lädt die MS „Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft mbH in Kürze zu einer Anleihegläubigerversammlung, SAF emittiert einen neuen Wandler und Alfmeier und Katjes präsentieren jeweils ihre Halbjahresergebnisse. Neuigkeiten gibt es außerdem von der Anleihenemissionsfront.
Auf zu neuen Ufern bei der MS „Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft mbH? Die Eigentümerin und Betreiberin des gleichnamigen Traumschiffs lädt die Inhaber ihrer ausstehenden 6,875%-Schuldverschreibung (2012/17) über 50 Mio. EUR am 8. Oktober nach Frankfurt/Main zu einer Anleihegläubigerversammlung. Auf der Veranstaltung soll den Bondholdern ein „umfassendes“ Konzept zur finanziellen Restrukturierung der Gesellschaft vorgestellt werden. Darüber hinaus steht die Wahl eines gemeinsamen Vertreters für die Anleihegläubiger auf der Agenda. Als gemeinsamer Vertreter wurde Rechtsanwalt und Ministerpräsident a.D. Dr. Günther Beckstein vorgeschlagen. Die Einladung sowie weitere Informationen und Dokumente zum bevorstehenden Gläubigertreffen sind auf der Unternehmenswebseite unter www.msdeutschland-gmbh.de/investor-relations hinterlegt und zum Download abrufbar. Nach Bekanntgabe der Einladung geriet der zuletzt von Feri auf B-/negativ abgestufte Traumschiff-Bond zwischenzeitlich erneut unter Druck und büßte im Freitagshandel über 14% auf 39,40% ein. Zum BondGuide-Beitrag …
Über eine neue Wandelschuldverschreibung (2014/20) hat die im SDAX aktiengelistete SAF-HOLLAND S.A. am Freitag zusätzliche Fremdmittel in Höhe von 100,20 Mio. EUR eingesammelt. Laut SAF war der neue nicht nachrangige und unbesicherte Wandler binnen weniger Stunden im beschleunigten Bookbuilding-Verfahren bei ausschließlich Institutionellen platziert. Die zu 100% ihres Nennbetrages in Höhe von 100.000 EUR je Anteil begebenen Teilschuldverschreibungen sind in rund 8,1 Mio. neue oder existierende SAF-Aktien mit einem Nennwert von 0,01 EUR wandelbar, was etwa 17,8% des bestehenden Grundkapitals der SAF-Konzern entspricht. Das Bezugsrecht der Altaktionäre wurde ausgeschlossen. Der mit einem halbjährlich fälligen 1%-Kupon ausgestattete Wandler hat eine Laufzeit von sechs Jahren mit Endfälligkeit am 12. September 2020.
Der anfängliche Wandlungspreis lautet auf 12,37 EUR, was einer Wandlungsprämie von 20% über dem aktuellen Aktienkurs entspricht. SAF wird das Recht eingeräumt, die Wandelanleihe ab dem 27. September 2018 vorzeitig zurückzuzahlen, sofern der Börsenkurs der SAF-Aktie über einen bestimmten Zeitraum hinweg 130% des dann jeweils geltenden Wandlungspreises übersteigt. Voraussichtlich am oder um den 12. September startet der neue Wandler im Freiverkehr der Frankfurter Börse. Citigroup Global Markets und Commerzbank begleiteten die Transaktion als Joint Bookrunners. IKB Deutsche Industriebank agierte als Co-Lead Manager und Berater. Die frischen Anleiheerlöse sollen indes zur Refinanzierung bestehender Finanzverbindlichkeiten sowie für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden.
Die Alfmeier Präzision AG bleibt auf Wachstumskurs: Wie der Hersteller von Präzisions-Komponenten am Freitag informierte, erzielte der Alfmeier-Konzern im ersten Halbjahr 2014 ein Umsatzplus von über 8% auf 116 Mio. EUR. Grundlage des Wachstums bildeten dabei die Bereiche Seating Comfort und Fluid Systems, wobei sich vor allem die weiter zunehmenden weltweiten Absatzzahlen der Automobilindustrie positiv auswirkten. Das Konzern-EBIT stieg im Berichtszeitraum leicht von 4,3 Mio. EUR auf 4,5 Mio. EUR. Der freie Cashflow betrug -3,3 Mio. EUR nach +2,8 Mio. EUR im Vorjahresvergleichszeitraum. Der investive Cashflow erhöhte sich auf -6,4 Mio. EUR (H1/2013: -4,6 Mio. EUR). Insbesondere bei den Investitionen wird auch im zweiten Halbjahr eine über den Planungen liegende Aktivität erwartet, u.a. durch das Vorziehen von Sachanlageinvestitionen im Rahmen für 2015 geplanter Serienanläufe. Für 2014 ergeben sich auf Basis der ersten sechs Monate und der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen tendenziell Chancen, über der Prognose liegende Umsatz- und EBIT-Werte zu erreichen. Jedoch nehmen die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten eher zu, so dass die bestehenden Prognosen (Umsatzwachstum von ca. +4%; EBIT-Marge (inklusive Sondereffekte) von ca. 2,5%) beibehalten werden.
Der auch im BondGuide Musterdepot enthaltene 7,5%-Alfmeier-Bond (2013/18) über 30 Mio. EUR zählt mit aktuell 108,30% zu den Top-Performern im Markt für Mittelstandsanleihen. Zur BondGuide-News …
Auch in der Vorwoche berichtete die Katjes International GmbH & Co. KG, Schwestergesellschaft der Katjes Fassin GmbH + Co. KG, über den Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2014: Danach steigerte die Beteiligungsgesellschaft das EBITDA um 28% auf 4,5 Mio. EUR. Unterm Strich verblieben 0,3 Mio. EUR in der Unternehmenskasse, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Periodenverlust von über 1 Mio. EUR eingefahren wurde. Treiber für die positive Ergebnisentwicklung waren laut Katjes „u.a. der weitere Ausbau des Markengeschäfts, eine für das Unternehmen positive Entwicklung auf dem Rohstoffmarkt sowie die Realisierung von Effizienzsteigerungen auf operativer Ebene.“ Der operative Cashflow lag in den ersten sechs Monaten bei 7,8 Mio. EUR. Zum 30. Juni verfügte die Gesellschaft über Zahlungsmittel in Höhe von 17,2 Mio. EUR. Unterdessen war die Umsatzentwicklung von dem Ausfall des durch höhere Gewalt zerstörten Produktionsstandorts in Belgien im 4. Quartal 2013 geprägt. Die Umsatzerlöse sanken dementsprechend um 14% auf 55,8 Mio. EUR. Für das Gesamtgeschäftsjahr rechnet Katjes International mit Umsatzerlösen zwischen 120 und 125 Mio. EUR und peilt auf Basis der Profitabilitätssteigerung im ersten Halbjahr unverändert eine EBITDA-Marge von 8 bis 10% an.
Wie bereits Anfang September angekündigt, hat die Senator Entertainment AG inzwischen die zweite Tranche der nur bis Ende März 2015 laufenden 12%-Unternehmensanleihe (2014/15) im beabsichtigten Volumen von nominal 5 Mio. EUR ausgegeben. Durch die mit einem Abschlag von 5% auf den Nennwert ausgereichte Aufstockungstranche fließt dem Medienunternehmen ein Bruttoemissionserlös von 4,75 Mio. EUR zu, der im Wesentlichen der Sicherung der Liquidität und der Finanzierung des laufenden Geschäfts bis zur Umsetzung der angestrebten Rekapitalisierungsmaßnahmen dient. Diese wiederum sollen auf der außerordentlichen Hauptversammlung am 12. September zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Der Senator-Bond im finalen Volumen von jetzt 10 Mio. EUR ist bereits Ende Juni im Frankfurter Open Market auf Sendung gegangen. Zur letzten BondGuide-News …
Neuemissionen
Die DEMIRE Deutsche Mittelstand Real Estate AG greift nach frischen Anleihegeldern. Ausgereicht wird eine neue Unternehmensanleihe im Umfang von bis zu 100 Mio. EUR, einem halbjährlich fälligen Zinskupon von 7,5% p.a. und einer Laufzeit fünf Jahren. Die neuen Schuldverschreibungen sollen als reine Privatplatzierung ausschließlich institutionellen Investoren in Deutschland und in bestimmten weiteren Staaten außerhalb der USA, Kanadas, Australiens und Japans angeboten werden. Im Anschluss ist die Notierungsaufnahme im Frankfurter Freiverkehr angedacht. Die Close Brothers Seydler Bank begleitet die Platzierung als Sole Global Coordinator & Bookrunner. Der Immobilieninvestor beabsichtigt den Anleiheerlös sowohl zur Finanzierung von Neuakquisitionen auf dem deutschen Gewerbeimmobilienmarkt als auch zur Stärkung der eigenen Finanzkraft einzusetzen.
Die österreichische Wienerberger AG startete in der Vorwoche den limitierten Anleihetausch ihres im Februar 2007 ausgereichten Hybridbonds in eine neue 300 Mio. EUR schwere Hybridanleihe. Noch bis zum 26. September lädt der Dachziegelproduzent hierfür alle Bondholder der 2007er 500-Mio.-EUR-Hybridanleihe ein, ihre Anteile in einen neuen Hybridbond im Verhältnis 1:1 zu tauschen. Das Umtauschangebot richtet sich ausschließlich an die bestehenden Hybridinhaber und ist darüber hinaus vom Umfang her auf maximal 300 Mio. EUR begrenzt (BondGuide berichtete).
Die Eyemaxx Real Estate AG legt in Kürze mit einer vierten Unternehmensanleihe nach. Neben dem neuen 15-Mio.-EUR-Bondangebot wird es dabei für die Inhaber der im März 2013 emittierten 7,875%-Eyemaxx-III (2013/19) über ebenfalls 15 Mio. EUR auch ein freiwilliges Umtauschangebot geben. Der neue Immo-Bond wird einen jährlichen Festzins von 8% bezahlen und mit einer Laufzeit von fünfeinhalb Jahren bis 30. März 2020 ausgestattet sein. Das öffentliche Zeichnungsangebot der außerdem inflationsgeschützten Schuldverschreibung läuft voraussichtlich vom 15. bis zum 26. September. Zur ausführlichen „Anleihe im Fokus“-Analyse …
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