Anleihen heute im Fokus: gamigo, Windreich

gamigo AG: Vorzeitige Kündigung und Rückzahlung der Anleihe 13/18
Foto @ gamigo AG

Gaming-Spezialist gamigo feilt konsequent an der Umsetzung seiner Unternehmensstrategie „Gaming as a Service“ und erspielt sich hierfür mit der mobile business engine GmbH einen neuen Übernahmekandidaten. Nach dem Distressed Merger des Online-Spiele-Anbieters Infernum Productions ist es bereits die zweite Übernahme im laufenden Monat. Neuigkeiten gab es zuletzt im Fall der insolventen Windreich GmbH: Ex-Chef Willi Balz holt aus zum Rundumschlag gegen seinen ehemaligen Berater und den neuen Geschäftsführer.

Die gamigo AG spielt sich derzeit in puncto Unternehmenswachstum konsequent von Level zu Level: Der Gaming-Spezialist verstärkt sich im Bereich Mobile-Payment durch die vollständige Übernahme der mobile business engine GmbH (mbe). Seit seiner Gründung im Jahr 2009 habe sich der Online-Bezahldienst mit Partnern aus dem Telekommunikationsbereich im Geschäftsfeld Mobile-Payments fest etabliert. Neben Schnittstellen für Internet-Zahlungen für Gaming-Unternehmen bietet mbe Bezahllösungen u.a. für den Öffentlichen Personennahverkehr, Charity-Organisationen und Geschäftskunden. Das 2014er Umsatzvolumen lautete rund 1,5 Mio. EUR. Mit der Übernahme baut gamigo die Wertschöpfung der eigenen Plattform und das „Gaming as a Service“-Angebot weiter aus und stößt mit Mobile-Payments zugleich in einen der größten und aussichtsreichsten Wachstumsmärkte vor. Zum Kaufpreis sei indes Stillschweigen vereinbart worden – die Finanzierung erfolgte aus vorhandener Liquidität sowie mit Anleihen. Erst zu Monatsbeginn vermeldeten die Hamburger, zusammen mit der next idea GmbH den Online-Spiele-Anbieter Infernum Productions aus der Insolvenz übernommen zu haben.

Die Windreich GmbH steht erneut im Fokus staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen:
Nach den zuletzt erhobenen Anschuldigungen gegen einen Berater und den Geschäftsführer des insolventen Windkraftprojektierers bestätigte zuletzt einer der Anleihevertreter, die One Square Advisory Service GmbH, dass entsprechende Ermittlungen in die Wege geleitet wurden. Zuvor berichteten vereinzelte Medien wie das Handelsblatt über die von Windreich-Gründer Willi Balz und seiner juristischen Berater hervorgebrachten Vorwürfe gegen den früheren rechtlichen Berater Stefan Simon und Geschäftsführer Werner Heer. Die Anschuldigungen lauten auf Verdacht der Untreue und Parteiverrat. Geschäftsführer Heer wirft Balz im Kern vor, Windreich-Vermögen zusammen mit Simon unter Wert zu verkaufen. Beide Parteien weisen entsprechende Anschuldigungen von sich, Windreich-Chef Heer habe indes beim Landgericht Frankfurt eine einstweilige Verfügung beantragt und Strafanzeige gegen Balz erstattet. Der Windreich-Gläubigerausschuss habe Simon und Heer inzwischen um eine ausführliche Stellungnahme gebeten. Derweil versichern die Münchner Restrukturierungsexperten, die Ermittlungen sowie die lückenlose Aufarbeitung vorbehaltlos zu unterstützen.

Die Windreich GmbH steht erneut im Fokus staatsanwaltlicher ErmittlungenDarüber hinaus haben die Gläubigerausschüsse der Windreich GmbH und der FC Windenergy GmbH One Square Advisors mit der Interessenvertretung der Gläubigerausschüsse bei der weiteren Projektentwicklung sowie der Maximierung des Verwertungserlöses von Merkur Offshore (ehemals MEG I) beauftragt. Der Anleihevertreter ist damit direkt in alle Entscheidungsprozesse eingebunden. Die Maximierung des Verwertungserlöses von Merkur Offshore mache den wesentlichen Anteil der Insolvenzquote für die Bondholder aus.

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