Anleihen heute im Fokus: Deutsche Forfait, KTG Energie, MAG IAS

Nach dem DFAG-Aktionärsvotum: Licht am Ende des
Tunnels? Foto: © Thinkstock/iStock/Lonely__

Zum Wochenausklang gibt es erste positive Nachrichten von der Deutschen Forfait: Die Aktionäre des Außenhandelsfinanzierers schlossen sich auf der gestrigen HV nahezu vollständig den von der Gesellschaft angestrebten Refinanzierungsplänen an. Wie die Anleihegläubiger in der virtuellen Gläubigerabstimmung votierten, dürfte in Kürze bekannt gegeben werden. Weitere Neuigkeiten gab es von KTG Energie – der Biogasspezialist gab 2013/14 erneut ordentlich Gas – und von MAG IAS: Der Werkzeugmaschinenbauer blickt einer umfassenden Refinanzierung entgegen, zuvor stufte Creditreform das Unternehmen um eine Note auf jetzt B ab.

Gestern Nacht endeten für die DF Deutsche Forfait AG die Tage der Abstimmung (BondGuide berichtete). Dabei konnte der Außenhandelsfinanzierer auf der gestrigen Hauptversammlung bereits einen ersten Zwischenerfolg verbuchen. So haben die Aktionäre den vorgeschlagenen Maßnahmen zur Finanzrestrukturierung in allen relevanten Tagesordnungspunkten mit mehr als 99% des vertretenen Kapitals zugestimmt. Insgesamt lag die Präsenz laut DFAG bei rund 41% des Grundkapitals. Explizit votierten die Anteilseigner nahezu einstimmig u.a. für die Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft durch Ausgabe von bis zu 6,8 Mio. neuen Stückaktien (KE II; Top 7) sowie für die Ausgabe von Optionen für die bestehende 7,875%-Schuldverschreibung durch Ausgabe von bis zu 3,39 Mio. Stückaktien (bedingte KE; Top 8). Darüber hinaus wurde die Umstellung von Inhaber- auf Namensaktien (Top 6) beschlossen. Die vollständigen Abstimmungsergebnisse sind unter www.dfag.de/investor-relations/hauptversammlung/ veröffentlicht.

„Mit ihrem Votum haben unsere Eigenkapitalgeber ein klares Signal der Zustimmung für das von uns vorgeschlagene Restrukturierungskonzept gesetzt. Nachdem auch unsere kreditgebenden Banken ihre Unterstützung zugesagt haben, haben es nun die Anleihegläubiger in der Hand, den Weg frei zu machen für eine zügige Umsetzung der Maßnahmen“, freute sich DFAG-Finanzvorstand Frank Hock über den Ausgang der HV. Um Mitternacht endete dann die virtuelle Gläubigerabstimmung der Anleiheinhaber. Entsprechende Abstimmungsergebnisse werden in Kürze erwartet. Zum BondGuide-Interview mit DFAG-CFO Frank Hock gelangen Sie hier.

KTG Energie fährt auf Wachstum zu. Quelle: KTG Energie Die KTG Energie AG gibt ordentlich Gas: Der Hersteller und Betreiber von Biogasanlagen blickt auf erfolgreiches Geschäftsjahr 2013/14 mit deutlich gesteigerten Umsatz- und Ertragszahlen zurück. Auf Basis vorläufiger, noch untestierter Daten legte die Gesamtleistung um rund 43% auf 73 Mio. EUR zu, der ertragsstarke Anlagenumsatz kletterte um 55% auf rund 65 Mio. EUR. Das EBITDA wuchs überproportional um gut drei Fünftel auf 21 Mio. EUR, während vor Zinsen und Steuern (EBIT) ein Ergebnisplus von etwa 50% auf 12 Mio. EUR eingefahren werden konnte. Laut KTG Energie belege das jüngste Zahlenwerk erneut, dass sich der Biogasspezialist vom negativen Markttrend entkoppelt hat – „der nachhaltige Erfolg bestätigt das einzigartige Geschäftsmodell“, so KTG Energie. In nur zwei Jahren haben die Hamburger Umsatz, EBITDA und EBIT weit mehr als verdoppelt. Zusätzlich setzte das Unternehmen mit einer durchschnittlichen Anlagenauslastung von über 94% in der Strom- und über 97% in der Gasproduktion neue Benchmarks. „Die KTG Gruppe, der größte Landwirt Westeuropas, liefert Inputsicherheit und das EEG garantiert durch die gesicherte Einspeisevergütung gut planbare, hohe Erträge mit höchster Bonität. Dies ermöglicht uns eine hochattraktive Dividendenpolitik“, betont CEO Dr. Thomas Berger.

Im Geschäftsjahr 2014/15 strebt KTG Energie mit der aktuell installierten Kapazität von 53 MW (+3 MW im Ausbau) einen Umsatzsockel von 80 Mio. EUR und einen langfristig gesicherten Ertragssockel von rund 25 Mio. EUR auf EBITDA-Basis an. Damit erhöht der Vorstand die Prognose vor dem Hintergrund der nachhaltig hohen Ertragskraft des Unternehmens. „Im Geschäftsjahr 2013/14 haben wir uns abermals deutlich besser als der Gesamtmarkt entwickelt und das beste Jahr unserer Unternehmensgeschichte erzielt. Die erreichten und über die gesamte Restlaufzeit der Einspeisevergütung gesicherten Umsatz- und Ertragssockel sind deutlich gewachsen und ermöglichten es uns, KTG Energie zu einem attraktiven Dividendentitel zu machen“, so Berger. Der vollständige Geschäftsbericht 2013/14 wird Mitte Februar veröffentlicht. Zur letzten BondGuide-News …

Auftragseintrag für Maschinen von MAG ist rückläufig. Quelle: MAG IASDie MAG IAS GmbH kassiert Rating-Downgrade: So hat Creditreform das Unternehmensrating des schwäbischen Werkzeugmaschinenherstellers in der regulären Bonitätsüberprüfung von zuvor B+ auf jetzt B herabgestuft – ausreichende Bonität, höheres Insolvenzrisiko. Die Ratingexperten aus Neuss begründeten den jüngsten Downgrade mit der gegenwärtig ungeklärten Finanzierungssituation insbesondere im Hinblick auf die Refinanzierung der im Februar 2016 fälligen 7,5%-Mittelstandsanleihe (2011/16) über nominal 50 Mio. EUR. Hinzu komme eine trotz positiver Tendenz weiter unzureichende operative Entwicklung des Unternehmens. Derweil strebe MAG laut FINANCE eine „umfassende“ Refinanzierung noch im laufenden ersten Halbjahr an. Hierunter könnte möglicherweise auch die vorzeitige Ablösung der Anleihe fallen. Der Verkaufsprospekt räumt MAG hierfür ein vorzeitiges Kündigungsrecht ab Februar 2014 zu 101,50% des ausstehenden Nennbetrags ein, ab Februar 2015 dann zu 101% bzw. ab August 2015 zu 100%.

MAGIASWie es weiter heißt, befinde sich das Unternehmen aktuell in Finanzierungsgesprächen zur vorzeitigen Anleihetilgung. Allerdings erscheint eine vorzeitige Kündigung bei einem Bondniveau von aktuell 75% zumindest derzeit noch wenig sinnvoll. Teil der Überlegungen sei zudem die Aufnahme von zusätzlichem Eigenkapital. Bereits Ende 2014 hatte CFO Reiner Beutel die Option eines Börsengangs im laufenden Jahr in den Raum gestellt (BondGuide berichtete). Eine etwaige Refinanzierungsrunde könnte demnach sowohl auf der Fremdkapitalseite wie auch ggf. auf der Eigenkapitalseite mittels Privatplatzierungen angestrebt werden.

Die Börse Düsseldorf beerdigt ihr Mittelstandsanleihensegment „mittelstandsmarkt“ und schafft ein neues Premiumsegment für Unternehmensanleihen. Der Düsseldorfer Börsenbetreiber reagiert damit auf die negativen Entwicklungen bei kleinen und mittleren Anleihen im deutschen Finanzmarkt. Mit dem Primärmarkt werde nun ein neues Segment geschaffen, in dem künftig Unternehmen und erfahrene Anleger auf Augenhöhe zueinander finden sollen, so die Düsseldorfer. Der „mittelstandsmarkt“ werde damit endgültig ad acta gelegt. Zum BondGuide-Beitrag …

Kurse- und Chartverlauf der genannten Mittelstandsanleihen finden Sie hier. Zum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.

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