Anleihen heute im Fokus: Deutsche Börse, Berentzen, Strenesse

Deutsche Börse platziert Unternehmensanleihe über 600 Millionen Euro
Foto @ Deutsche Börse AG

Nach der Entscheidung des Frankfurter Amtsgerichts, die Ermittlungen gegen Deutsche-Börse-Chef Kengeter wegen angeblichen Insiderhandels fortzuführen, wurde die Luft für den 50-Jährigen immer dünner – Kengeter zog die Konsequenzen und tritt freiwillig von seinem Chefposten zurück. Auch in den News: Berentzen veröffentlicht seinen Neun-Monats-Zwischenbericht und Strenesse veräußert erfolgreich seine Betriebsimmobilie in Nördlingen.

Deutsche Börse AG (DBAG) akzeptiert Rücktrittsangebot von CEO Carsten Kengeter: Der 50-Jährige hat dem Aufsichtsrat des Börsenbetreibers darüber informiert, dass er als DBAG-Vorstandsvorsitzender mit Wirkung zum 31. Dezember 2017 zurücktreten möchte. Hintergrund sind die laufenden Ermittlungen im Zusammenhang mit den Vorwürfen zum möglichen Insiderhandel durch Kengeter im Dezember 2015, die das Unternehmen nicht weiter belasten sollen. Das Kontrollgremium habe den Rücktritt „mit großem Bedauern akzeptiert“ und Kengeter „ausnahmslos gedankt, dass er seit 2015 die Gesellschaft neu ausgerichtet und durch die Transformation geführt hat“. Details der Übergabe werden in Kürze bekannt gegeben, sobald weitere Entscheidungen getroffen wurden. Als vorübergehenden Nachfolger für den Posten auf dem Börsen-Chefsessel werde dem Vernehmen nach derzeit CFO Gregor Pottmeyer gehandelt.

Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft veröffentlicht Neun-Monats-Zwischenbericht: In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres erlöste der Getränke- und Spirituosenspezialist mit 126,4 Mio. EUR in etwa einen Umsatz auf Vorjahresniveau (124,7 Mio. EUR). Das Konzern-EBIT sank indes deutlich um über ein Viertel auf 5 Mio. EUR. Berentzen hatte bereits im September seine Ergebnisprognose für 2017 nach unten korrigiert und hierbei auf massive Versorgungsengpässe bei Orangen, die das Geschäftsfeld Alkoholfreie Getränke belastende Sommerwitterung im Hauptabsatzgebiet Norddeutschland, das relativ niedrige Umsatzvolumen der Konzessionsmarke Sinalco und auf nachteilige Produkt-, Gebinde- und Kundenmixeffekte im Geschäftsfeld verwiesen. Der Bereich Spirituosen entwickelte sich dagegen weitgehend stabil. Für das Gesamtjahr werden Konzernerlöse zwischen 170,4 und 179,2 Mio. EUR und ein Konzern-EBIT zwischen 9,1 und 10,1 Mio. EUR erwartet. In den Berichtszeitraum fiel zudem die Rückzahlung der 6,5%-KMU-Anleihe 2012/17 über nominal 50 Mio. EUR.

Strenesse AG i.I.: Kartellamt zugestimmtBetriebsimmobilie der insolventen Strenesse AG veräußert: Das teilte der gemeinsame Vertreter der offiziell ausgelaufenen 12-Mio.-EUR-Strenesse-Anleihe 2013/17 (WKN: A1TM7E) mit. Danach wurde die Betriebsimmobilie in Nördlingen erfolgreich an einen namentlich nicht genannten Investor verkauft – über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Aktuell befindet sich Strenesse außerdem in Verhandlungen mit potenziellen Käufern für die zweite Gewerbeimmobilie. Nach Abschluss des Deals wird One Square Advisory erneut alle Anleihegläubiger informieren. Nach Rücksprache mit der Insolvenzverwaltung wird nach dem Verkauf und dem Aufarbeiten aller Restforderungen mit einem Abschluss des Insolvenzverfahrens nicht vor Ende 2018 gerechnet.

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