Anleihen heute im Fokus: AK Immobilien, KSW Immobilien, posterXXL, gamigo, GCP, Scholz

Crowdfunding-Projekt: Glockengießerei Berlin-Neukölln
Crowdfunding-Projekt: Glockengießerei Berlin-Neukölln

Am Mittwoch endete die Zeichnungsphase für das erste Crowdfunding-Projekt auf der neuen Plattform Mezzany. Dabei wurden auf den letzten Metern der sechswöchigen Angebotsfrist noch einmal Anteile im Volumen von knapp 0,7 Mio. EUR abgesetzt, die das finale Platzierungsvolumen der Immobilien-Projektanleihe auf 2,5 Mio. EUR nach oben schraubten. Heute ebenfalls in den BondGuide-News: KSW Immobilien, posterXXL, gamigo, Grand City Properties und Scholz.

Am gestrigen Mittwoch endete offiziell die Zeichnungsphase für das erste Crowdfunding-Projekt – dem Immobilienvorhaben Glockengießerei Neukölln der AK Immobilien Projektentwicklungs GmbH, auf der neuen Plattform Mezzany. Innerhalb des gut sechswöchigen Zeichnungszeitraums (18.5. bis 1.7.) seien Teilschuldverschreibungen im Gesamtnennwert von 2,455 Mio. EUR ausgereicht worden. Bei einem avisierten Zielvolumen von bis zu 3 Mio. EUR lautet die finale Platzierungsquote damit auf 82%. Die übrige Platzierungslücke werde durch Eigeninvestments der Emittentin geschlossen, so dass das Immobilienprojekt wie zu Beginn kommuniziert umgesetzt werden kann. Die in nominal 1.000 EUR gestückelte Projektanleihe (2015/17) wird während der zweieinhalbjährigen Laufzeit bis 18. November 2017 mit mindestens 4,5% p.a. fix verzinst. Hinzu kommt eine Überschussbeteiligung am Veräußerungsgewinn bei Verkauf des Projekts, deren Höhe sich am Verkaufszeitpunkt orientiert. Die Einbeziehung der Anleihe in den Handel an einer inländischen Wertpapierbörse ist nicht vorgesehen, dafür soll über die Crowdfunding-Plattform Mezzany ein eingeschränkter Handel stattfinden. Die DICAMA AG begleitete die Transaktion als Financial Advisor. Hier geht’s zum BondGuide-Interview mit Jens-Uwe Sauer, CEO, Mezzany.

Die KSW Immobilien GmbH & Co. KG klotzt bei ihrem Hotel- und Restaurantprojekt „Kosmos-Ensemble“ in der Leipziger-Innenstadt weiterhin ordentlich ran: Seit Baubeginn sind alle Meilensteine planmäßig erreicht worden. Ausgebaut hat der Immobilien-Projektentwickler zwischenzeitlich auch seine im Herbst 2014 begebene 6,5%-Unternehmensanleihe (2014/19) auf jetzt 23,5 Mio. EUR.

posterXXL AG startet erfolgreich in das neue GeschäftsjahrDie posterXXL AG veröffentlicht ihren Zahlenschnappschuss zum Auftaktquartal des Geschäftsjahres 2015/16: Danach stiegen die Umsatzerlöse des Münchner Fotodienstleisters im Berichtszeitraum (1.3. bis 31.5.15) um 44% auf 10,2 Mio. EUR – 8,6 Mio. EUR bzw. 84% wurden abermals im Kernmarkt Deutschland erzielt. Das operative Ergebnis (EBITDA) konnte im gleichen Zeitraum auf 2 Mio. EUR beinahe verdreifacht werden, die EBITDA-Marge liegt aktuell bei rund 19%. Vor Steuern fuhren die Münchner knapp 1,6 Mio. EUR ein, nach noch 0,4 Mio. EUR im Vorjahr. Die Eigenkapitalquote zum Stichtag 31. Mai lautete auf rund 45%, die liquiden Mittel füllten mit 11,4 Mio. EUR die posterXXL-Firmenkasse. Der ausführliche Quartalsbericht ist auf der Firmenwebseite zum Download abrufbar. posterXXL mit Rating-Update zuletzt in den BondGuide-News …

posterXXL AG startet erfolgreich in das neue GeschäftsjahrDie gamigo AG und die next idea GmbH übernehmen Berliner Spielefirma Infernum: Hierfür haben der Hamburger Gaming-Spezialist in Kooperation mit next idea die Infernum Games GmbH gegründet, an der beide Unternehmen künftig mit jeweils 50% beteiligt sein werden. Die Infernum Games GmbH wird in der Folge das gesamte operative Geschäft einschließlich Personal des insolventen Online-Spiele-Anbieters Infernum Productions AG übernehmen. Die 2011 gegründete und im Dezember vorigen Jahres in Konkurs geschlitterte Infernum Productions erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von etwa 2 Mio. EUR. Mit dem Distressed-Deal setzt gamigo seinen Wachstumskurs fort: „Wir gehen davon aus, dass wir nach Übertragung der Assets mit dem Betrieb der Spiele, die durch die Insolvenz gelitten haben, wieder voll durchstarten werden“, erklärt gamigo-Vorstand Theodor Niehues. Am Dienstag präsentierte das Gaming-Unternehmen zudem seine vorläufigen Q1/2015-Zahlen: Danach kletterten die Umsatzerlöse um über ein Viertel auf 4,3 Mio. EUR, das EBITDA stieg zugleich deutlich auf 0,96 Mio. EUR an (Q1/2014: -0,18 Mio. EUR). Das Periodenergebnis verbesserte sich auf -0,04 Mio. EUR, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 2,5 Mio. EUR erspielt wurde.

Erwerb der Gutburg Immobilien S.A. durch die Grand City GruppeDie Gutburg Immobilien S.A. geht via Share Deal an eine indirekte Tochtergesellschaft der Grand City Properties S.A. Der Beteiligungskauf umfasst sämtliche Anteile an der Wohnimmobilienfirma Gutburg; der Kaufpreis wurde nicht kommuniziert. Der Frankfurter Immobilieninvestor Grand City Properties hat indes gegenüber Gutburg bestätigt, dass der Erwerb Teil der langfristig orientierten Investitionsstrategie ist und dass es dem generellen wirtschaftlichen Verständnis und Bekenntnis entspricht, die Verpflichtungen gegenüber ihren Investoren, zu denen zukünftig auch die Bondholder der 4,75%-Gutburg-Immo-Anleihe (2013/18) über 55 Mio. CHF zählen, vollumfänglich zu erfüllen. Vor diesem Hintergrund habe sich die Neue Helvetische Bank als gemeinsamer Anleihevertreter einverstanden erklärt, auf ihr Recht zur sofortigen Fälligstellung der Anleihe im Rahmen der Kontrollwechselklausel zu verzichten.

Neues Zahlenmaterial von der Scholz Holding GmbH: Die internationale Recyclinggruppe erzielte in den ersten fünf Monaten des laufenden Geschäftsjahres in einem weiterhin „angespannten Marktumfeld“ bei einem neuerlichen Rückgang des Tonnage-Outputs um knapp 11% auf 2,93 Mio. Tonnen einen Konzernerlös von gut 1,1 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,26 Mrd. EUR). Die aktuelle Marktentwicklung ist nach wie vor zweigeteilt: Während der Recycler in wichtigen Märkten wie Deutschland und Polen von einer guten Nachfrage profitiert, ist die Entwicklung in den USA und Mexiko für die gesamte Recyclingbranche u.a. bedingt durch den Wertanstieg des USD sowie verstärkten Stahlimporten aus China von Volumen- und Preisrückgängen gekennzeichnet.

Scholz-Gruppe startet solide in das Geschäftsjahr 2015 Diese Entwicklung sowie weitere Auswirkungen des 2013 eingeleiteten Restrukturierungs- und Konzernneuausrichtungsprogramms spiegelten sich auch im 2014er Zahlenwerk wider: So ging die verkaufte Tonnage im Berichtsjahr um 10% auf 7,62 Mio. Tonnen zurück. Der Konzernumsatz pendelte sich mit 3,12 Mrd. EUR etwa 15% unter dem Vorjahreswert von 3,69 Mrd. EUR ein und das Konzern-EBITDA lag mit gut 103 Mio. EUR knapp 18% unter dem Vorjahresniveau. Inklusive Sondereffekte wie Wertkorrekturen auf Finanzanlagen und Forderungen wies der Scholz-Konzern einen Jahresfehlbetrag von 123 Mio. EUR aus (2013: -349,5 Mio. EUR). Erfreulich: Durch Liquiditätsüberschüsse und Desinvestments von Randaktivitäten seien Finanzkredite in Höhe von etwa 158 Mio. EUR getilgt worden. Die gesamten Finanzverbindlichkeiten beliefen sich per 31.12.14 auf 930,7 Mio. EUR (31.12.13: 1,09 Mrd. EUR).

Für 2015 geht Scholz bei einer moderat verbesserten Branchenentwicklung bei leicht reduzierten Konzernerlösen von einer spürbaren Erhöhung des EBITDA aus. Die Ergebnisverbesserung beruhe dabei im Wesentlichen auf den fortgeführten und erweiterten Kostenreduzierungen, der Realisierung von Synergien innerhalb der Gruppe sowie weiteren Margenverbesserungen. Ferner werden aus Desinvestitionen von Vermögenswerten ohne strategische Bedeutung weitere Liquiditätszuflüsse erwartet.

Kurse- und Chartverlauf der genannten Mittelstandsanleihen finden Sie hier. Zum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.

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