Anleihen heute im Fokus: Air Berlin, PNE Wind, Deutsche Rohstoff, Ekotechnika

One Square Advisory Services GmbH: One Square Advisory Services GmbH: Air Berlin stellt Insolvenzantrag; Anleihegläubiger sind zur Interessensbündelung aufgerufen
Foto @ Air Berlin PLC & Co. Luftverkehrs KG

Finanzielle Schützenhilfe für Air Berlin? Etihad Airways macht nun offenbar ernst und greift der nach wie vor unter heftigen Turbulenzen navigierenden Fluglinie finanztechnisch ins Höhenruder. Dem Vernehmen nach planen die Araber die Ausgabe einer Anleihe, aus deren Einnahmen u.a. auch Air Berlin einen nicht unwesentlichen Geldbetrag einheimsen könnte – Mittel, die u.a. zur Refinanzierung der in Kürze fälligen 8,5%-Schuldverschreibung (2010/15) Verwendung finden könnten.

Neue Anleihegelder für den operativen Tiefflieger Air Berlin? Einem Finance-Bericht zufolge arbeitet Großaktionär Etihad Airways mit Hochdruck an der Vorbereitung einer Anleiheemission. Aus einer Sammelanleihe im avisierten Zielvolumen von bis zu 1,3 Mrd. EUR könnten der angeschlagenen Fluglinie danach bis zu 245 Mio. USD (rund 219 Mio. EUR) zufliegen. Laut Reuters sei Etihad bereits auf Roadshow. Mit den frischen Anleihegeldern wären die Refinanzierungssorgen von Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft zumindest kurzfristig verflogen: Am 10. November steht die 2010 ausgereichte 8,5%-Unternehmensanleihe (2010/15) über zuletzt noch knapp 196 Mio. EUR offiziell zur Rückzahlung an.

Die PNE Wind AG unterbreitet Vorschläge zur Dividende sowie zur Neubesetzung und Vergütung des Aufsichtsrats: Danach werde der am 23. Oktober stattfindenden Hauptversammlung eine Dividende von 0,04 EUR je dividendenberechtigter Stückaktie vorgeschlagen. Daraus ergebe sich insgesamt eine Ausschüttungssumme von rund 3,06 Mio. EUR. Mit Dr. Andreas Beyer, Alexis Fries, Christoph Groß, Per Hornung Pedersen, Andreas M. Rohardt und Wilken von Hodenberg werden der HV zudem die Kandidaten zur Wahl in den neu zu besetzenden sechsköpfigen Aufsichtsrat vorgeschlagen. Ferner soll das Aktionärsgremium die Änderung der Aufsichtsratsvergütung beschließen. Anstelle der erfolgsorientierten Vergütungskomponente wurde hierfür eine Fixvergütung von 60.000 EUR p.a. für das einzelne Mitglied bzw. das Doppelte für den Vorsitzenden und das Eineinhalbfache für seinen Stellvertreter in den Raum gestellt. Die Suche nach einem neuen CEO sei indes eingeleitet. PNE Wind mit dem Rücktritt von CEO Martin Billhardt zuletzt in den BondGuide-News…

Deutsche Rohstoff AG: Wandelschuldverschreibung von Almonty Industries über 4 Millionen kanadische Dollar gezeichnetDie Deutsche Rohstoff AG zeichnet Wandelanleihe von Almonty Industries über 4 Mio. CAD. Schon am Freitag teilte Almonty, eine Beteiligung des Rohstoffunternehmens, mit, dass die Fusion mit Woulfe Mining erfolgreich abgeschlossen wurde. Gleichzeitig konnte Almonty eine Finanzierung über 7,78 Mio. CAD abschließen. Die DRAG zeichnete im Rahmen dieser Finanzierung eine Wandelschuldverschreibung über 4 Mio. CAD. Der neue Wandler hat eine Laufzeit von zwei Jahren und wird mit 5% p.a. verzinst. Die Deutsche Rohstoff kann jederzeit wandeln, der Wandlungspreis wurde zunächst auf 0,81 CAD festgesetzt. Außerdem wurden den Heidelbergern Anteile an Woulfe Mining als Sicherheit verpfändet und die Deutsche Rohstoff erhält zudem das Recht, ein Mitglied des Board of Directors von Almonty zu stellen. DRAG-CEO Thomas Gutschlag wird diese Position übernehmen.

Ekotechnika GmbH: Amtsgericht weist Antrag auf Insolvenzeröffnung zurückEkotechnika: Amtsgericht weist Antrag auf Insolvenzeröffnung zurück! Das Amtsgericht Heidelberg hat den Antrag der inzwischen selber insolventen Kollosal Salz GmbH auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das Vermögen der Ekotechnika GmbH zurückgewiesen. Das Gericht folgt damit der Empfehlung eines Gutachters, der zuvor bestätigt hatte, dass die deutsche Holding des größten Händlers internationaler Landtechnik in Russland, der EkoNiva-Technika Gruppe, weder zahlungsunfähig noch überschuldet sei und die Unternehmensfortführung überwiegend wahrscheinlich ist. Zudem hat das Amtsgericht Ekotechnika informiert, dass das Gutachten auch bei einem weiteren, inzwischen eingegangenen Fremd-Insolvenzantrag zum Gegenstand des Verfahrens gemacht wird. Die Geschäftsführung sei zuversichtlich, dass auch dieser Antrag zurückgewiesen wird. Derweil erwarte der Landtechnikhändler bis spätestens Mitte Oktober einen positiven Freigabebeschluss, der Voraussetzung für die Umsetzung der Beschlüsse zur angestrebten Finanzrestrukturierung der zweiten Anleihegläubigerversammlung vom 6. Mai ist.

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