Alno verkauft Impuls Küchen an Österreicher, Anleihe köchelt bei 91%

ALNO Aktiengesellschaft stellt Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung
Foto @ Alno AG

Die Alno AG setzt ihren reorganisatorischen „Küchenputz“ fort und trennt sich hierfür von ihrer Tochtergesellschaft Impuls Küchen. Der Verkauf diene der strategischen Neuausrichtung, flexibilisiere die Kostenstruktur im Konzern und unterstütze zudem den Expansionswillen außerhalb Deutschlands.

Eigenen Angaben zufolge veräußert der angeschlagene Küchenmöbelhersteller seine nordrhein-westfälische Tochter, die Impuls Küchen GmbH, an die österreichische Steinhoff Möbel Holding GmbH. Entsprechende Verträge seien bereits am Wochenende unterzeichnet worden. Danach erfolge der Besitzwechsel vorbehaltlich der Zustimmung des Bundeskartellamtes zum 30. Juni, Liefer- und Serviceverträge würden den Betriebsübergang bis zum 31. Dezember 2015 sichern. Über den Kaufpreis sei indes Stillschweigen vereinbart worden. Ferner werden Alno und die Steinhoff-Gruppe künftig strategisch kooperieren.

Mit der Transaktion unternehme Alno einen weiteren Schritt in Richtung strategischer Neuausrichtung und schärfe zudem sein Markenportfolio mit den verbleibenden inländischen Marken ALNO, Pino und Wellmann. Durch die angestrebte Zusammenarbeit mit der Steinhoff Gruppe erhoffen sich die Pfullendorfer ferner eine bessere Auslastung in den übrigen Werken sowie Skaleneffekte in Einkauf und Produktion.

„Diese Transaktion bedeutet für beide Seiten eine Win-Win-Situation“, sagt Alno-CEO Max Müller und ergänzt: „Die Steinhoff Gruppe kann ihre eigenen strategischen Ziele schneller angehen, während wir mit der Restrukturierung unseres Unternehmens einen entscheidenden Schritt vorankommen. Zudem sind mit der Transaktion alle Arbeitsplätze bei Impuls gesichert.”

ALNO AG verkauft Impuls Küchen GmbH an Steinhoff GruppeDer Deal setze außerdem liquide Mittel frei, die sowohl für das laufende Working Capital eingesetzt werden als auch die Neuausrichtung im Inland sowie die internationale Expansionsstrategie forcieren. „Wir haben in diesem Jahr drei große Meilensteine in der Neuausrichtung der Alno erreicht: Neben dem Verkauf von Impuls gehören auch die Gründung des Joint-Venture in Russland und die jüngst erfolgte Kapitalerhöhung durch unseren chinesischen Partner Nature dazu. Gerade diese Verbindung wird uns in der nahen Zukunft bedeutende neue Geschäftsmöglichkeiten erschließen”, so Müller.

ALNO AG verkauft Impuls Küchen GmbH an Steinhoff GruppeDie im Frankfurter Entry Standard für Anleihen umlaufende 8,5%-Schuldverschreibung (2013/18) über nominal 45 Mio. EUR köchelt derweil bei knapp 91%. Damit hat sich der Alno-Bond von seinem Tief Ende 2014 um über 50%-Punkte deutlich erholt. Bleibt die Frage, ob die laufende Dauerrestrukturierung beim Küchenprofi irgendwann ein Ende findet und dieses womöglich auch ohne Sanierungsbeitrag der Anleihegläubiger erreicht wird.

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