Air Berlin fliegt überraschend in die Gewinnzone

One Square Advisory Services GmbH: One Square Advisory Services GmbH: Air Berlin stellt Insolvenzantrag; Anleihegläubiger sind zur Interessensbündelung aufgerufen

Air Berlin präsentierte mit der kürzlich vorgelegten 2012er Jahresbilanz erstmals wieder schwarze Zahlen für ein abgeschlossenes Geschäftsjahr: Danach erlöste Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft im Vorjahr ein Umsatzplus von 2% auf 4,31 Mrd. EUR. Das operative Ergebnis (EBIT) kletterte im selben Zeitraum von -247 Mio. auf über 70 Mio. EUR – darin enthalten ist ein außerordentlicher Ertrag aus dem Verkauf der Mehrheitsbeteiligung an dem Vielfliegerprogramm "topbonus" von 184 Mio. EUR. Unter dem Strich verblieben knapp 7 Mio. EUR in der Konzernkasse des Carriers (2011: -420 Mio. EUR), wonach das Unternehmen nach eigenen Angaben erstmals seit 2007 wieder profitabel war. Das Konzerneigenkapital verbesserte sich um gut ein Viertel auf 130 Mio. EUR. Aufgrund einer rückwirkenden, nicht liquiditätswirksamen Wertberichtigung der aktiven latenten Steuern hat Air Berlin sowohl den Nettoverlust als auch das ausgewiesene Eigenkapital 2011 nach unten korrigiert.

Air Berlin zufolge hätten insbesondere das Effizienzprogramm "Shape & Size" sowie die Partnerschaft mit Etihad Airways wesentlich zur positiven Umsatz- und Ergebnisentwicklung beigetragen. So habe sich etwa die Zahl der Fluggäste um knapp 6% auf 33 Mio. verringert, gleichzeitig stieg die Auslastung um 1,6 Prozentpunkte auf gut 80%. Dies sei in erster Linie durch eine weitere Reduktion der Flotte sowie einen optimierten Flugplan erreicht worden. Unterdessen blickt die im SDAX aktiennotierte Fluglinie optimistisch in die Zukunft: "Mit unserem jüngst gestarteten Turnaround Programm "Turbine" sind wir zuversichtlich, Air Berlin für die Zukunft wettbewerbsfähig aufzustellen und nachhaltig profitabel zu arbeiten.", so der neue Air-Berlin-Chef Wolfgang Prock-Schauer.

Air Berlin ist mit drei Unternehmensanleihen im kumulierten Gesamtvolumen von 500 Mio. EUR und Laufzeiten bis maximal 2018 im Stuttgarter Bondm vertreten. Alle drei Schuldverschreibungen mit jährlichen Kupons zwischen 8,25 und 11,5% notieren derzeit nahe ihrer jeweiligen Allzeithochs.