Biosprit-Hersteller Crop-Energies investiert 27 Mio. Euro

Schlagworte: Unternehmen / Energie
Der Biosprit-Hersteller Crop-Energies baut sein Werk in Zeitz (Sachsen-Anhalt) aus. „In den nächsten zwei Jahren sollen 27 Mio. Euro in den Standort fließen“, sagte Vorstand Marten Keil der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe). Damit werde eine neue Veredelungsanlage zur Herstellung von so genanntem Neutralalkohol gebaut. Er bildet die Grundlage für Getränke, Kosmetika und Pharmaprodukte, wie das Unternehmen mitteilte. Die Investition in den Neubau werde das Produktangebot aus der Zeitzer Anlage erhöhen, sagte Keil. Bisher wird dort Bioethanol allein für Kraftstoffe hergestellt.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (Halle/Saale)

„In vielen Märkten ist Photovoltaik bereits konkurrenzfähig“

Photon Energy Investments, ein niederländischer Betreiber von Photovoltaik-Kraftwerken, begibt einen Bond in fünf europäischen Ländern mit einem Volumen von bis zu 40 Mio. EUR. Wegen der quartalsweisen Auszahlung hat die Anleihe einen Effektivzins von 8,2%. Im Gespräch mit BondGuide erläutert Gründer und CEO Georg Hotar das Geschäftsmodell und wie die das Unternehmen trotz Branchenkrise stark wachsen will.Weiterlesen

Edel legt digital zu

Der Hamburger Entertainment-Dienstleister Edel konnte basierend auf vorläufigen Ergebniszahlen seinen Ertrag im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich steigern. Demnach lag der Konzernumsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr (1. Okt. 2011 – 30. Sept. 2012) mit knapp 147 Mio. EUR rund 7% höher als im Vorjahr. Das EBIT wuchs von 7,3 Mio. auf 7,7 Mio. EUR.Weiterlesen

„Prognosen bewusst konservativ aufgesetzt“

Der bisher als Online-Reiseportalbetreiber bekannte Konzern Travel24 beabsichtigt einen Abstecher in die Budget Design Hotellerie („2 ½ Sterne“). Mit Hilfe des Emissionserlöses von geplanten 25 Mio. EUR stehen mehrere Hotelobjekte im Rahmen eines Sale & Lease Back auf der Agenda der Leipziger. Über die Pläne wie auch die Anleiheemission sprach BondGuide mit Vorstandssprecher Armin Schauer und Daniel Kirchhof vom Mehrheitsaktionär Unister.Weiterlesen

Steilmann-Boecker: Fashion-Bond mit der Lizenz zum Erfolg?

Anleihedetails 
Das öffentliche Bondangebot umfasst dem Vernehmen nach bis zu 30.000 auf den Inhaber lautende Teilschuldverschreibungen im anteiligen Nennbetrag von je 1.000 EUR. Anleger können den fünfjährigen, in nominal 1.000 EUR gestückelten Bond mit Endfälligkeit im Juni 2017 voraussichtlich im Zeitraum vom 11. bis 25. Juni zeichnen. Der zum Redak­tionsschluss noch nicht final festgelegte Festzinskupon (Stand: 29. Mai) dürfte in einer Bandbreite von 6 1?4 bis 6 3?4% liegen. Auf die üblichen Covenants wie Kontrollwechsel, Drittverzugs­klausel oder Negativerklärung soll offenbar verzichtet werden, im Gegenzug seien Zins und Tilgung der Anleihe durch die Muttergesellschaft Miro Radici AG garantiert. Die finalen Emissionsdaten werden nach Billigung des Wertpapierprospekts durch die BaFin Anfang Juni erwartet.

Anleiheübersicht – Steilmann-Boecker

WKN/ISIN noch nicht bekannt
Erstnotiz  vsl. Ende Juni
Zeichnungsfrist vsl. 11. bis 25. Juni
Kupon noch nicht bekannt, indikativ zw. 6,25 und 6,75% p.a.
Stückelung 1.000 EUR
Laufzeit vsl. 5 Jahre ab Emissionsstart
Marktsegment vsl. Entry Standard
Rating vsl. Investment Grade (mind. BBB-), Creditreform
Emissionsvolumen bis zu 30 Mio. EUR
Banken/Sales youmex Invest (Lead Manager)
Internet www.boecker-mode.com


Unternehmen

Das Modeunternehmen mit Sitz im nordrhein-westfälischen Herne ist eigenen Angaben zufolge ein bedeutender Bekleidungs­anbieter für qualitativ hochwertige und attraktive Damen- und Herrenbekleidung eigener wie auch fremder Modelabels. Neben Business- und Dinner-Outfits umfasst das Angebotssortiment zudem Casual Wear, Bademoden sowie verschiedene Accessoires. Als nahezu vollständige Tochtergesellschaft der Miro Radici-Gruppe – einem weltweit agierenden Textilkonzern mit rund 7.000 Mitarbeitern in 18 Ländern und einem Jahres­umsatz von rund 700 Mio. EUR – führt Boecker konzern­eigene Marken wie Apanage, Kapalua, Stones und Steilmann sowie weitere etablierte Modemarken (z.B. Joop!, bugatti und Lacoste), die über High Street Stores und Shop-in-Shop-Konzepte für Premiummarken vertrieben werden. Hauptzielgruppe sind Frauen und Männer ab 35 Jahren mit gehobenem ­Mode- und Beratungsanspruch, die in Sachen Mode einen durchaus traditionellen Stil bevorzugen. Die angebotenen Outfits sind dabei keineswegs altmodisch, sondern kombinieren klassische Stilelemente mit modernen und zeitgemäßen Trends.

Steilmann-Boecker betreibt gegenwärtig überwiegend in Innen­stadtlage 15 Bekleidungsgeschäfte, wovon zehn als reine Boecker-Filialen und fünf als Factory Outlet Stores geführt werden. Der regionale Schwerpunkt der Filialen befindet sich mit zehn Boecker-Shops in Nordrhein-Westfalen, weitere Standorte verteilen sich auf die Bundesländer Rheinland-Pfalz (3), Niedersachsen (1) und Baden-Württemberg (1).

Geschäftsentwicklung
Im Geschäftsjahr 2011 erzielte die Boecker-Gruppe nach HGB ein Umsatzplus von 17% auf rund 56 Mio. EUR. Der noch nicht abschließend geprüfte operative Gewinn (EBITDA) lag mit 3,2 Mio. EUR etwa 14% unter dem Vorjahresvergleichs­wert. Die Eigenkapitalquote belief sich zum Jahresende auf für Mittelständler überaus solide 35%. Zwar dürfte diese bei Vollplatzierung des geplanten Anleihevolumens um 10 bis 15 Prozentpunkte absinken, im Vergleich zu den entsprechenden Kennzahlen von Seidensticker (EK-Quote nach IBO bei ­etwa 10%) und Golfino (rund 23%) dürfte ein angemessenes ­Niveau aber auch nach der Erstemission erhalten bleiben. Das  Verhältnis von EBITDA zu Anleihezinsen dürfte sich zunächst nur in einer Bandbreite von etwa 1,5 bis 2 bewegen – das wäre noch ausbaufähig.

Mittelverwendung
Der maximal zu erzielende Nettoemissionserlös dürfte im Wesentlichen zur Finanzierung des internen Wachstums, also für den Ausbau des firmeneigenen Filialnetzes sowie Moderni­sie­rungsmaßnahmen in bestehenden Boecker-Shops Verwendung finden. Daneben sei angedacht, mit den frischen Mitteln vorhandene Lieferantenverbindlichkeiten – mit 6,5 Mio. EUR der größte Fremdkapitalposten in der 2011er Jahresbilanz – zurückzuführen, um anschließend Einkaufsvorteile durch branchenübliche Skonti in Anspruch nehmen zu können. Überschüssige Liquidität könnte überdies den künftigen finan­ziellen Spielraum und die Flexibilität für potenzielle Akquisitionsziele erhöhen.

Bewertung
Das Modeunternehmen erwirtschaftete in den beiden Vorjahren weitgehend konstante Erträge. Die Verschuldungssituation erscheint neben dem Posten bestehender Lieferan­ten­verbindlich­keiten überschaubar, Bankdarlehen existieren bislang gar nicht. Durch die Einbindung in die Miro Radici-Gruppe profitiert das Modeunternehmen zudem neben dem direkten Zugriff auf Eigen­ marken des Konzerns von der Finanzkraft sowie viel­fäl­ti­gen Synergien, u.a. im Bereich Produktion, Beschaffung und Marke­ting. Der Radici-Konzern deckt die gesamte Wertschöp­fungs­kette der Bekleidungswirtschaft von der Marktforschung über die Kollektionsentwicklung bis zu Einkauf und Logistik ab. Ein initiiertes Corporate Rating durch Creditreform dürfte in­so­fern mindestens im Investment-Grade-Bereich anzu­siedeln sein.

Dessen ungeachtet sollte trotz solide erscheinender Equitystory berücksichtigt werden, dass die hiesige margenschwache Textilbranche von finanzstarken Bekleidungskonzernen und Kaufhausketten wie z.B. H&M, C&A, Peek & Cloppenburg oder Kaufhof dominiert wird. Mit einer hohen Marktreichweite, Größenvorteilen in Einkauf und Produktion – zumeist auch mit in Niedriglohnländern angesiedelten Produktionsstätten – beherrschen sie über eine aktive Preispolitik und ggf.  durch Abdeckung der gesamten Wertschöpfungskette das ­nähere Wettbewerbsumfeld. Erwähnenswert erscheint ein Ergeb­nisabführungsvertrag zwischen der Miro Radici Hometextile GmbH, in deren Eigentum sich die Emittentin befindet, und der Miro Radici AG. Gerät die Konzernholding in finanzielle Schieflage, könnte sich dies entsprechend negativ auf die Finanz- und Vermögenslage auch des Emittenten auswirken, die Erfül­lungsübernahme für ausstehende Ansprüche aus der Anleihe wäre infolgedessen möglicherweise ebenso hinfällig.

Kurzprofil – Steilmann-Boecker Fashion Point GmbH & Co. KG

Branche Textileinzelhandel
Unternehmenssitz Herne
Gründungsjahr 2005
Umsatz 2011 55,9 Mio. EUR
EBITDA 2011 3,2 Mio. EUR
Gesellschafter 98,74% Miro Radici Hometextile GmbH, Bergkamen
1,26% Dr. Michele Puller, Geschäftsführer, Steilmann-Boecker

Quelle: www.boecker-mode.com

Bewertung – Steilmann-Boecker

Wachstumsstrategie/Mittelverwendung: ****
Peergroup-Vergleich: ****
Kennzahlen (Zinsdeckung, Gearing etc.): ***
IR/Bond-IR: ****
Covenants: **
Liquidität im Handel (e): ***
Fazit by BondGuide **** (attraktiv – Chancen überwiegen/zeichnen)

Fazit
Mit dem geplanten IBO beabsichtigt das mittelständischeTextilunternehmen seinen Expansionskurs voranzutreibenund seinen Bekanntheitsgrad über regionale Grenzen hinwegzu steigern. Bei diesem Vorhaben scheint Boecker auf die tat-kräftige Unterstützung der Mutterholding angewiesen, abergleichfalls auch vertrauen zu können. Obwohl sich Boecker mitseinem Bekleidungssortiment für die kaufkräftige Zielgruppeab 35 Jahren in einer attraktiven und bislang noch unter­ reprä­sentierten Nische positioniert hat, wird die wettbewerbsintensiveTextilbranche von großen Bekleidungsketten und etabliertenModelabels dominiert. So erscheint das angepeilte Emissions-volumen von immerhin der Hälfte des letztjährigen Umsatzesambitioniert, das angestrebte Zinsniveau im Vergleich zu denbereits begebenen Anleihen von Golfino (7,25% p.a., Rating:BBB-) und Seidensticker (7,25%, BB+) sogar leicht unter-durchschnittlich – das Pre-Sounding im Vorfeld der Platzierunghat dies aber offenbar hergegeben, was für den Emittenten jaerfreulich ist. Nach Veröffentlichung der finalen Emissionsdetails finden Sie eine ggf. aktualisierte Bewertung auf unserer Webseite bondguide.de.