Wöhrl: Gläubiger votieren für Insolvenzplan – Weg frei für Übernahme durch Gründerenkel

Rudolf Wöhrl AG: Gläubiger machen den Weg frei für den 'neuen WÖHRL'
Foto @ Rudolf Wöhrl AG

In den gestrigen Insolvenzgläubigerversammlungen des Modehauses, Rudolf Wöhrl AG, plädierten sämtliche Gläubigergruppen einstimmig für die jeweils vorgeschlagenen Insolvenzpläne. Damit scheint der Weg zur Übernahme des Modehändlers durch Gründerenkel Christian Greiner frei.

Inhaltlich stimmten die Gläubiger im Rahmen des laufenden Eigenverwaltungsverfahrens der Veräußerung des operativen Geschäfts des traditionsreichen Modehandelsunternehmens auf eine Gesellschaft des Neuinvestors Christian Greiner zu, der Übergang erfolgt mittels Asset Deal.

Die mit Christian Greiner abgeschlossene Vereinbarung kann dadurch zum 1. Mai vollzogen werden, wobei der wirtschaftliche Übergang der Geschäftsaktivitäten auf den Enkel des Firmengründers Rudolf Wöhrl rückwirkend zum 1. März 2017 stattfindet.

RUDOLF WOEHRL AG ANL 18 (WKN: A1R0YA)

RUDOLF WOEHRL AG ANL 18 (WKN: A1R0YA)

Unterdessen rechnet die Eigenverwaltung mit einer angepassten Insolvenzquote für die nicht nachrangigen Insolvenzgläubiger (§ 38 InsO) zwischen etwa 16% bis 21% – zuvor: 10% bis 20%.

Ferner sieht der Insolvenzplan eine erhöhte Abschlagszahlung an alle Insolvenzgläubiger von 10% statt der bisher avisierten 7,5% der Forderungen zum 30. Juni 2017 vor. Die Schlussverteilung erfolgt indes nach Abschluss aller Verfahrensschritte.

„Mit dem positiven Votum der Gläubiger für die Insolvenzpläne nähert sich die Restrukturierung von Wöhrl dem erfolgreichen Abschluss. Der Übergang der Geschäftsaktivitäten an Christian Greiner ist nach unserer Überzeugung im besten Interesse der Mitarbeiter, Kunden und Gläubiger. Ich bin sehr froh, dass es in den Verfahren gelungen ist, mehr als 95% der Arbeitsplätze in der Gruppe zu erhalten und eine überdurchschnittliche Befriedigungsquote für die Gläubiger zu erreichen“, äußerte sich Restrukturierungsvorstand Dr. Christian Gerloff erleichtert.

Zu Wochenbeginn sollte eigentlich eine erneute Anleihegläubigerversammlung abgehalten werden. Die AGV scheiterte jedoch abermals am zu geringen Teilnahmewillen der Bondholder und wurde daher abgesagt. Bei den gestrigen Treffen nahm indes Christian H. Gloeckner als gemeinsamer Anleihevertreter die Interessen der Wöhrl-Bondholder wahr.

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