Dramatische Wende bei der GEWA 5 to 1 GmbH & Co. KG: Die Gespräche zur Wiederaufnahme der Bautätigkeiten zwischen dem Immobilienprojektierer und dem Generalunternehmer Baresel sind zuletzt gescheitert. GEWA teilte daraufhin mit, „unverzüglich einen Insolvenzantrag“ stellen zu wollen. Es sei geplant, den GEWA-Tower im Rahmen eines geordneten Insolvenzverfahrens fertig zu stellen.
Gespräche dazu laufen bereits auch unter Einbeziehung des Generalunternehmers. Für die Inhaber der ausstehenden, erstrangig besicherten 6,5%-GEWA-Projekt-Anleihe 2014/18 über nominal 35 Mio. EUR dürfte die Nachricht ein Schock gewesen sein, stehen damit doch ihre Anleiheforderungen im Feuer. Mit welchen möglichen Einschnitten sie rechnen müssen, ist derzeit noch unklar. Fest steht allerdings schon jetzt, mit GEWA würde zum ersten Mal eine Projektanleihe ausfallen – bisher war die Bilanz in diesem Bereich makellos. Unterdessen ruft die SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. die GEWA-Bondholder vor dem Hintergrund des bevorstehenden Insolvenzverfahrens zur Interessensbündelung auf.
Laurèl GmbH in Eigenverwaltung saniert: Das Amtsgericht München hat dem Antrag des Modelabels zur Durchführung einer Sanierung in Eigenverwaltung vergangenen Freitag zugestimmt. Vorläufiger Sachwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Christian Gerloff. Unterstützt wird die Geschäftsführung zudem von Rechtsanwalt Dr. Jörg Nerlich, der Laurèl als Sanierungsexperte in der Funktion des Generalbevollmächtigten begleitet. Neben der Ausarbeitung eines Insolvenzplans werde parallel auch der Investorenprozess wieder aufgenommen. Hierfür hätten bereits mehrere potenzielle Investoren ihr Interesse bekundet.
Ausfall der Anleihezinsen der Rickmers Maritime Singapur: Danach ist die Tochtergesellschaft des Schiffskonzerns nicht in der Lage, den zum 15. November 2016 fälligen Kupon der von ihr begebenen Anleihe (ISIN NO. SG6QC6000001) zu leisten. Laut Rickmers habe dies jedoch keine Auswirkungen auf die Finanzierungen der Rickmers Holding und ihrer Tochtergesellschaften. Die im Frankfurter Prime Standard börsengehandelte 275-Mio.-EUR-Unternehmensanleihe 2013/18 der Rickmers Holding ging zuletzt nur noch zu seichten 16% um – der Markt rechnet im schlimmsten Fall also auch hier mit einem „möglichen Schiffbruch“ der Anleihe!
KTG Agrar SE veräußert Beteiligungen in Litauen: Der insolvente Agrarkonzern gab zuletzt die Veräußerung des litauischen KTG-Teilkonzerns an einen namentlich nicht genannten Investor für einen niedrigen siebenstelligen Euro-Betrag bekannt. Es besteht ein Vorerwerbsrecht für einen anderen Investor, das innerhalb von zwei Wochen nach Mitteilung über die Unterzeichnung des Kaufertrags ausgeübt werden kann. Zudem steht der Vertrag über den Verkauf des litauischen Teilkonzerns noch unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Freigabe.
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