Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin veranstaltet Ende Januar eine Insolvenz-GV, an der auch die Anleihegläubiger teilnehmen können bzw. ihre Rechte mitunter selbstständig wahrnehmen müssen. Derweil verkündet das Starnberger Modelabel More & More sein endgültiges Jahresergebnis 2016 und PNE-Tochter WKN veräußert erfolgreich zwei französische Windprojekte.
Air Berlin PLC veranstaltet Insolvenz-GV: Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg hat im Insolvenzverfahren über das Vermögen der einst zweitgrößten Fluglinie in Deutschland für den 25. Januar in Berlin eine Gläubigerversammlung einberufen. In dieser wird der Sachwalter Prof. Dr. Lucas Flöther einen Bericht über den Stand des Verfahrens erstatten und die Gläubiger werden über die TOPs, insbesondere über einen etwaigen Antrag auf Aufhebung der Eigenverwaltung, die eventuelle Wahl eines anderen Sachwalters/Insolvenzverwalters und über die Beibehaltung eines Gläubigerausschusses sowie seine Mitglieder abstimmen.
Die KEOS GbR wird in ihrer Eigenschaft als gemeinsamer Anleihevertreter der von Air Berlin emittierten 225 Mio. EUR schweren 8,25%-Unternehmensanleihe 2011/18 (WKN: AB100B) an der Versammlung teilnehmen und die Rechte der Anleihegläubiger ausüben. Bondholder dieser Anleihe haben bei der Veranstaltung nur ein Anwesenheitsrecht, jedoch kein Stimmrecht. Die Gläubiger der anderen Air-Berlin-Anleihen werden nicht von KEOS vertreten und müssen sich selbst für die Insolvenz-GV anmelden und ihre Rechte selbst oder durch einen anwaltlichen Vertreter wahrnehmen.
More & More GmbH meldet finales 2016er Jahresergebnis: Danach erhöhte sich der Jahresverlust der internationalen Mode- und Lifestyle-Marke gegenüber dem im Mai 2017 gemeldeten vorläufigen Jahresergebnis von etwa -2,6 Mio. EUR im Wesentlichen aufgrund der notwendigen Auflösung latenter Steuern auf nunmehr knapp -3,6 Mio. EUR. Vorläufige Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017 werden voraussichtlich im Verlauf von Q1-2018 bekanntgegeben. Das finanziell aufgeknöpfte Modelabel unterbreitete seinen Anleihegläubigern zuletzt erneut das Angebot zum vorzeitigen Anleiherückkauf und verwies darauf, dass eine reguläre Rückzahlung zum offiziellen Fälligkeitstermin am 11. Juni 2018 allein aus dem operativen Cash Flow wohl nicht zu stemmen sein wäre.
WKN AG verkauft französische Windprojekte: Die Tochter der PNE Wind AG hat zum Jahresende die französischen Windenergieprojekte Longèves und Riaucourt an den französischen Infrastrukturfonds Quaero European Infrastructure Fund veräußert. Der Windpark Longèves liegt im Westen Frankreichs und umfasst 3 Windenergieanlagen des Typs Nordex N117 mit jeweils 3 MW installierter Leistung. Das Projekt ist voll genehmigt und bereits seit Sommer 2017 im Bau. Inzwischen wurde der schlüsselfertige Windpark mit einer Gesamtleistung von 9 MW in Betrieb genommen. Das ebenfalls veräußerte Projekt Riaucourt umfasst insgesamt fünf Windenergieanlagen und liegt im Nordosten Frankreichs. Je nach Anlagentyp wird die Gesamtleistung des Parks bis zu 12 MW betragen. Für das Projekt liegen widerspruchsfreie Genehmigungen vor, der Netzanschluss mit einem Energieversorger ist vorvereinbart. Realisierung und Bau sollen 2019 erfolgen. Die zum Unternehmensergebnis 2017 und 2018 beitragenden Verkaufserlöse wurden nicht kommuniziert.
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