Herrenausstatter Peine lädt ab kommenden Freitag zu einer Abstimmung ohne Versammlung. Auf der Abstimmungsagenda steht die Anleiherestrukturierung in Form einer Laufzeitverlängerung bei gleichzeitiger Kappung des Zinskupons. Da laut Anlegerschützern zu befürchten sei, dass Peine Anleihen im wesentlichen Umfang im gesellschafternahen Umfeld platziert hat, um eine Restrukturierung der Anleihe zu bewirken, wird allen Bondholdern geraten, aktiv an der Abstimmung teilzunehmen bzw. sich vertreten zu lassen. Zu Wochenbeginn außerdem in den News: Accentro baut Privatisierungsportfolio aus und DF Deutsche Forfait verteilt weiteren Verwertungserlös.
Anleihegläubiger der Peine GmbH sollten ihre Rechte bei der virtuellen AGV wahrnehmen: Der kommunikativ eher zugeknöpfte Herrenausstatter, der 2014 eine strategische Partnerschaft mit der chinesischen Shandong Ruyi Gruppe einging, lädt seine Bondholder ab kommenden Freitag zu einer virtuellen AGV. Auf der Abstimmungsagenda steht die Verlängerung der Anleihelaufzeit mitsamt einer Zinsreduzierung. Im Gegenzug winkt den Anleihegläubigern eine Garantie des chinesischen Gesellschafters. Harvstburg Capital Special Situations I GmbH & Co. KG (Harvstburg) hat dazu einen Gegenvorschlag gemacht, der unter www.der-gemeinsame-vertreter.com abgerufen werden kann.
Wesentlicher Hintergrund des Gegenvorschlags von Harvstburg ist, dass Peine seit 2015 keine aktuellen Zahlen mehr veröffentlicht hat. Es sei daher „völlig unklar, in welcher wirtschaftlichen Lage sich die Emittentin derzeit befindet“. Harvstburg verlangt u.a. die Stellung einer Garantie einer deutschen Großbank. Sofern der Gesellschafter über entsprechende finanzielle Mittel wie von Peine suggeriert verfügt, wäre eine solche Garantie unproblematisch. Die gemeinsame Vertreter Media GmbH um Anleiheexperte Christian Schiffmacher rät allen betroffenen Anleiheinhabern, ihre Gläubigerrechte wahrzunehmen und an der Abstimmung teilzunehmen. Außerdem bietet sie eine kostenfreie Vertretung an. Abstimmungswillige Bondholder sollten indes beachten, dass eine Teilnahme nur bei vorheriger Anmeldung bis zum 8. Mai um 24 Uhr möglich ist.
Accentro Real Estate AG baut Privatisierungsportfolio weiter aus: Hierfür erwirbt der Spezialist für Wohnungsprivatisierung ein einzigartiges Wohnensemble in zentraler Lage in Berlin. Der Kaufvertrag sei bereits geschlossen, der Kaufpreis beläuft sich auf 56 Mio. EUR. Weitere Einzelheiten zum Deal als auch der Verkäufer wurden nicht kommuniziert. Die Einheiten werden dem Privatisierungsportfolio zugeführt. Der Vertriebsstart ist für das Geschäftsjahr 2019 geplant. „Wir erwerben ein Filetstück der Berliner Bauhistorie, das mit seiner sehr guten Lage und besonderen Gründerzeit-Architektur einzigartig ist“, freut sich Accentro-Vorstand Jacopo Mingazzini und ergänzt: „Ich freue mich, dass wir mit dieser Akquisition die Stellung von Accentro im Heimatmarkt Berlin weiter stärken können.“
DF Deutsche Forfait AG schüttet weiteren Verwertungserlös an Gläubiger aus: Wie der gemeinsame Vertreter der Inhaber der ursprünglich 30 Mio. EUR schweren Unternehmensanleihe 2013/20 (WKN: A1R1CC), One Square Advisory, bekannt gab, habe die Treuhänderin des Exportfinanzierers eine weitere Ausschüttung gemäß Insolvenzplan an DFAG-Gläubiger, darunter auch die Bondholder, vorgenommen. Es handelt sich dabei um die dritte Ausschüttung, die der insolvenzrechtlichen Quote von 1,79% auf den Anleihenennbetrag entspricht. Gleichzeitig wurde der anteilige Zinsbetrag auf die angemeldeten Zinsansprüche ausgeschüttet. Die Rückzahlung der Anleihe erfolgt gemäß Insolvenzplan ausschließlich über Ausschüttungen der Erlöse, die die DFAG aus der Verwertung der den Gläubigern zuzurechnenden Vermögenswerte erzielt. Solange weitere Erlöse erzielt werden, sind quartalsweise weitere Abrechnungen und damit weitere Ausschüttungen an die Gläubiger geregelt.
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