High Yield – global denken, global handeln

Kevin Mathews, Aviva Investors
Kevin Mathews, Aviva Investors

Könnten steigende Zinsen versteckte Schwächen offenlegen?
Ende 2017 lagen die Ausfallraten auf globaler Ebene deutlich unter ihrem langfristigen Durchschnitt und tendierten in Richtung eines Mehrjahrestiefs. Den Prognosen von Moody’s zufolge sollten die Ausfälle in den nächsten zwölf Monaten weltweit auf 1,6% sinken, obwohl die Rate in den USA etwas höher (rund 2%) als in Europa (1%) sein könnte.1)

In beiden Regionen surfen die Unternehmen auf der Welle des anhaltenden Wirtschaftsaufschwungs. Der Zyklus dürfte in den USA zwar weiter fortgeschritten sein als in Europa, aber die US-Wirtschaft sollte von den doppelten fiskalischen Impulsen der kürzlich verabschiedeten Steuerreform und der staatlichen Ausgabenpakete profitieren.

Angesichts der umfangreichen Konjunkturpakete und der Defizitfinanzierung besteht jedoch die Sorge, dass die Inflationsrate und die Zinssätze in die Höhe schnellen könnten.

Aviva InvestorsWie beeinflussen höhere Zinsen die Ausfallrate? Der langfristige Trend kann uns Aufschluss darüber verschaffen und zeigt, dass High Yield-Ausfallraten den High Yield-Spreads mit einer Verzögerung von rund sechs Monaten folgten. Die Ausfallraten erreichten einen Höhepunkt, nachdem die Spreads sich ausgeweitet hatten, und nahmen ab, sobald sich die Spreads wieder verengt hatten.

Da die Spreads so eng sind wie in den letzten dreißig Jahren, dürften die Ausfallraten bis Ende 2018 zurückgehen. Ein überraschender Höhenflug der Zinssätze und die mögliche Ausweitung der High Yield-Spreads könnten die Lage allerdings ändern.

High Yield-Investoren sollten sich daher durch eine globale Strategie schützen, wenn sie am Hochzinsmarkt nach einer höheren Gesamtrendite suchen.