„High Yield-Anleihe von Tesla ist nicht im Interesse unserer Kunden“

David Ennett, Leiter des HY-Teams von Kames Capital
David Ennett, Kames Capital

Zum Vergleich: BMW ist ein bekannter Autohersteller, der im Bereich konventioneller Luxusfahrzeuge sehr stark positioniert ist, aber gleichzeitig mit seinen beeindruckenden Modellen i3 und i8 erfolgreich in den Markt für Elektroautos drängt. Eins steht für uns daher fest: Egal, welche Richtung die Autoindustrie in Zukunft einschlägt, sie wird es nicht ohne Tesla tun, aber auch nicht ohne BMW. Die bayrische Motorenschmiede zeichnet sich durch ein bedeutendes und äußerst profitables Geschäft mit konventionell angetriebenen Fahrzeugen, jahrzehntelange Erfahrung in diesem Bereich und ein Cashflow-Profil aus, das beachtliche F&E-Investitionen zulässt.

Die Bewertung von BMW (61 Mrd. USD) und Tesla (60,7 Mrd. USD) durch den Aktienmarkt ist fast identisch. In Bezug auf Cashflow und Größe liegen zwischen beiden Unternehmen hingegen Welten. Im vergangenen Jahr produzierte Tesla knapp über 76.000 Fahrzeuge, während es bei BMW 2.260.000 waren; das entspricht einem Verhältnis von 31:1. Der wirkliche Unterschied besteht allerdings beim Cashflow. Was BMWs Cashflow anbelangt, so werden dessen Aktien mit dem 7,5-Fachen des gegenwärtigen EBITDA bewertet. Der Markt ist also fest davon überzeugt, dass Tesla in Zukunft deutlich wachsen wird.

Da Teslas Ambitionen gegenwärtig dessen Cashflow klar übersteigen, hat es am Hochzinsmarkt eine Anleihe begeben. Damit möchte es die Lücke schließen zwischen den erforderlichen Investitionen, um seiner Bewertung wachstumsmäßig gerecht zu werden, und dem Cashflow, den es derzeit generiert. Dies stellt für uns das Gegenteil der eigentlichen Funktion einer Hochzinsanleihe dar.

section-hero-bannerMit einer Investition in Tesla-Anleihen stellen Anleger dem Unternehmen Wachstumskapital zur Verfügung. Hierbei nehmen sie das gesamte, damit verbundene, denkbare Verlustrisiko in Kauf, werden aber lediglich mit dem Aufwärtspotenzial einer Anleihe belohnt.

Ungeachtet unserer Bewunderung für Tesla finden wir keinen Gefallen am Chance-Risiko-Profil des Titels, weshalb wir vom Kauf der neuen Papiere Abstand nahmen. Wir bevorzugen Unternehmen, die den Cashflow, den wir benötigen, um unsere Zins- und Kapitalrückzahlungen leisten zu können, tatsächlich und nicht nur voraussichtlich generieren. In guten Zeiten kann es schnell passieren, dass sich Anleger den Kopf von neuen und dynamischen Unternehmen verdrehen lassen; bei Kames Capital glauben wir jedoch nicht, dass ein derartiger Ansatz den Interessen unserer Kunden dient. Eher das Gegenteil stellt für Anleiheinvestoren die weitaus lukrativere Alternative dar. Das mag unsere Präsentationen etwas langweiliger machen, zahlt sich aber aus.

Kames Capital
Kames Capital ist eine spezialisierte Investment-Management-Gesellschaft. Von Edinburgh und London aus verwaltet das Unternehmen im Auftrag von internationalen und Kunden aus Großbritannien 49.3 Mrd. GBP* (57.8 Mrd. EUR) zu denen Pensionskassen, Regierungsbehörden, Finanzinstitute, Vermögensverwalter, Family Offices und Finanzberater gehören. Kames Capital ist ein mehrfach preisgekrönter Investment-Manager mit Kompetenzen im Bereich Fixed Income, Aktien, Immobilien, Multi-Asset, Absolute Return und ethische Investitionen. Das Unternehmen beschäftigt rund 320 Mitarbeiter.*

*) Quelle: Kames Capital per 31. Dezember 2016

Weitere Informationen finden Sie unter www.kamescapital.com.

Kontakt
Adrian Cammidge
Head of Investment Communications, Kames Capital

+44 (0)207 200 2510, adrian.cammidge@kamescapital.com

Fotos @ Tesla Motors GmbH

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