Europa: Konjunkturerholung in Sicht!

Am vergangenen Donnerstag, den 1. August 2013 wurden die Einkaufsmanagerindices für Deutschland und die Eurozone final veröffentlicht. Wie sind sie ausgefallen und wie könnte die Zinsentwicklung künftig aussehen?

Frühindikatoren liefern in der Regel verlässliche Hinweise darauf, wie sich die Wirtschaft in den nächsten Monaten voraussichtlich entwickeln wird. Zu diesen Indikatoren gehört auch der Einkaufsmanagerindex, bei dem verschiedene relevante Einkaufsmanager befragt werden, wie sie ihre  Auftragslage, die Materialeinsatzmengen, die Personalentwicklung und andere Faktoren für die Zukunft einschätzen. Werte über 50% signalisieren eine verbesserte Geschäftslage und deuten in der Summe auf Wachstum hin.

In der Eurozone lag der Juli-Wert bei 50,3 und hat sogar die Konsensschätzung der Analysten übertroffen. In Deutschland wurde dieser Wert sogar noch überboten – mit 50,7 wird das Wachstum in Deutschland noch stärker eingeschätzt. Untermauert werden diese positiven Werte durch die Arbeitsmarktdaten. In der Eurozone sank die Arbeitslosenquote erstmals  seit zwei Jahren auf 12,1%, während sie in Deutschland bei 6,8% verharrt. Auch andere Indikatoren wie  der
IfO-Geschäftsklimaindex und das Konsumentenvertrauen sind gestiegen.

Welche Auswirkungen ergeben sich daraus für die Zinsen?
Die Renditen für 10-jährige Bundesanleihen sind in der vergangenen Woche bei geringen Schwankungen stabil geblieben und notierten etwa bei 1,66%. Am Freitag kam es zu einem Anstieg in Richtung 1,70%.   Angesichts der positiven Konjunkturdaten kann es zu einem weiteren moderaten Anstieg deutscher Staatsanleihen kommen. Andererseits können sich die Zinsdifferenzen der Peripherieanleihen aus Italien, Spanien und Portugal zu den Bundesanleihen weiter einengen. Für Un-ternehmensanleihen aus der Eurozone spricht,  dass die Ausfallwahr-scheinlichkeit von Kreditereignissen abnimmt, wenn es der Wirtschaft besser geht. Allerdings zeigt die Insolvenz von Praktiker beispielhaft auf, dass man als Anleger gut beraten ist, den Einzelfall zu betrachten.  Insgesamt geben die Zahlen Zuversicht für die Eurozone, dass es mit der Wirtschaft voran geht! Das ist gut für die Stimmung angesichts der sommerlichen Temeraturen!

Wolfgang Juds, Inhaber der CREDO Vermögensmanagement GmbH