Marktüberblick institutioneller Anleihen deutscher Non-Financial-Emittenten im 4. Quartal 2016

Uwe Nespethal (links) und Prof. Dr. Wolfgang Blättchen, Blättchen Financial Advisory

Von Uwe Nespethal (links) und Prof. Dr. Wolfgang Blättchen, Blättchen Financial Advisory

Mit diesem Report setzen wir den quartalsmäßigen Überblick über den Primärmarkt deutscher Industrieunternehmen im Segment institutioneller Anleihen[1] fort (zuletzt im BondGuide #22-2016 erschienen).

Im 4. Quartal 2016 fanden insgesamt 34 Anleiheplatzierungen von 15 Emittenten mit einem Gesamtvolumen von 11,5 Mrd. EUR an institutionelle Investoren statt. Gegenüber dem Vorquartal bedeutet dies einen Rückgang um 51%.

31 Emissionen bzw. 10,7 Mrd. EUR stammen von „Investmentgrade-Status“-Emittenten[2] und drei Anleihen mit einem Volumen von 0,8 Mrd. EUR von „High Yield“-Emittenten.

Das Jahr 2016 schloss mit einem Gesamtemissionsvolumen von 72 Mrd. EUR und 142 Platzierungen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen volumenmäßigen Rückgang um 7%.

Innerhalb des High-Yield-Segments betrug der Rückgang 47% auf 7,3 Mrd. EUR, wohingegen das anteilsmäßig starke Investmentgrade-Segment um 2% auf 64,7 Mrd. EUR zulegen konnte.

Am Anleihenmarkt waren 2016 insgesamt 30 Emittenten aktiv. Im Jahr zuvor sind es 24 Akteure gewesen.

Euro-Anleihen sind wieder zurück
Nach einem sehr starken Q3 (23,6 Mrd. EUR) fiel vor allem saisonbedingt das 4. Quartal mit 11,5 Mrd. EUR besonders schwach aus. Wird als Vergleichsmaßstab saisonbedingt das Vorjahresquartal (12,9 Mrd. EUR) genommen, so relativiert sich der Rückgang auf um nur 11%.

Dominierten in Q3 noch die Fremdwährungsanleihen den Gesamtmarkt mit einem Volumenanteil von 61%, so kehrte sich das Verhältnis in Q4 wieder zugunsten der Euro-Anleihen mit einem Volumen von 7,6 Mrd. EUR (18 Emissionen) bzw. rund 66% des Gesamtmarktes um. Die Nicht-Euro-Anleihen erreichten in den letzten drei Monaten des Jahres 2016 ein Volumen von 4 Mrd. EUR (16 Emissionen).

Auf das gesamte Jahr 2016 bezogen, wurden 44,8 Mrd. EUR (77 Emissionen) als Euro-Anleihen und 27,2 Mrd. EUR (65 Emissionen) als Fremdwährungsanleihen platziert. Somit blieb die Euro-Quote mit 62% gegenüber dem Vorjahr mit 59% annähernd gleich.

Bondreport Abbildung 1