Ausländische Broker – wie gut sind sie für den Wertpapierhandel?

Foto: © denisismagilov – stock.adobe.com

Hier vor Ort oder doch im Ausland? Eine Frage, die sich viele Anleger stellen, bevor sie sich für die Eröffnung von einem Depot für den Wertpapierhandel entschließen. Nicht immer eine einfache Frage, die sich trotz alledem gut beantworten lässt?

Was suchen Sie?
Um überhaupt annähernd diese Frage beantworten zu können, muss zuerst geklärt werden, was Sie persönlich von Ihrem Broker erwarten. Dafür sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

Welche Wertpapiere sollen gehandelt werden?
Welche Handelsarten werden bevorzugt?
– Wie sieht es mit der Abgeltungssteuer aus? Selbst abführen oder durch den Broker regeln lassen?
Welcher Kontakt wird zum Broker gewünscht?
– Und welche Sicherheitsaspekte werden bevorzugt?

Generell ist es so, dass Sie von ausländischen Brokern ebenso wie von inländischen Brokern einen guten Service erwarten können. Vor allen Dingen dann, wenn der Broker innerhalb der EU seinen Hauptsitz hat. Dann gelten nämlich die gleichen Rechte und Pflichten wie in Deutschland, da automatisch das europäische Recht greift. Eine Regulierung weist daher dieselbe Qualität auf. Gleiches gilt für die Einlagensicherung und viele andere Dinge, die bei der Auswahl des Brokers gerne einmal übersehen werden. Letztendlich sind es aber genau solche Sicherheitsaspekte, die aufzeigen, wie gut oder weniger gut ein Broker geeignet ist. Egal ob er vom Ausland aus oder innerhalb von Deutschland agiert.

Foto: © Andrey Popov – stock.adobe.com

Foto: © Andrey Popov – stock.adobe.com

So wurde beispielsweise der niederländische Broker NIBC getestet. Der Test zeigte auf, dass die Anlageprodukte dieselbe Qualität aufweisen wie bei vielen anderen Brokern auch. Und auch der Service, die Kundenbetreuung und selbstverständlich die Sicherheit sind auf einem sehr hohen Niveau. Sie als Nutzer und Anleger sollten sich daher vor allem auf die Fragen konzentrieren, die sich mit den Themen handelbare Werte, Handelsarten, Handelsplattform und die liebe gute Steuer beschäftigen.

Das Angebot an handelbaren Werten entscheidet darüber, ob Sie sich beim Broker wohlfühlen und die Aktien, Rohstoffe, Währungspaare, Indizes oder Edelmetalle handeln können, die Ihnen vorschweben. Jeder Anleger verbindet ja mit unterschiedlichen Werten eine gewisse Zusammengehörigkeit. Wer Coca Cola gut kennt, wird die Aktien des Unternehmens deutlich besser handeln können als all jene, die mit der süßen Brause nichts am Hut haben.

Gleiches gilt für die Handelsarten und die Handelsplattform, die angeboten werden. Halten ausländische Broker die Handelsarten bereit, die Sie bevorzugen, dann sind Sie dort ebenso gut aufgehoben wie bei jedem Broker in Deutschland auch. Achten Sie auf eine deutschsprachige Handelsplattform, deutschsprachige Schulungsunterlagen und einen Kundenservice, der Sie versteht. Kostenlose Telefonnummern und Live-Chats sind heutzutage schon eine Selbstverständlichkeit. Dadurch entstehen auch keine zusätzlichen Kosten, nur weil Sie sich auf einen Broker eingelassen haben, der nicht von Deutschland aus agiert.

Foto: © grafikplusfoto – stock.adobe.com

Foto: © grafikplusfoto – stock.adobe.com

Bei der Steuer sieht dies jedoch ein wenig anders aus. Die Abgeltungssteuer wird fällig, wenn Ihre bereinigten Gewinne über dem Freibetrag liegen. Wie hoch dieser ist, hängt von Ihrem Familienstand ab. Bei Singles liegt der Freibetrag bei 801 EUR. Verheiratete Anleger haben einen Freibetrag von 1.602 EUR. Liegen die bereinigten Gewinne über diesem Betrag, muss auf die Mehreinnahmen eine Abgeltungssteuer von aktuell 25% entrichtet werden. Bei einem Broker, der von Deutschland aus agiert, kann dafür ein Freistellungsantrag ausgefüllt werden, sodass sich der Broker automatisch um die Abführung der Steuer kümmert. Sie als Anleger müssen dann nichts mehr machen.

Bei einem ausländischen Broker geht dies nicht. Hier müssen Sie sich selbst um die Abführung der Steuer kümmern. Dies funktioniert jedoch relativ einfach über die Steuererklärung.

Für welche Art von Broker Sie sich also entscheiden und ob dieser im Ausland oder eher im Inland zu finden ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Nur Sie können entscheiden, welche dieser Faktoren für Sie relevant sind und welche nicht.

Robert Steininger

Das neue jährliche BondGuide Nachschlagewerk ‘Anleihen 2017′ ist da – hier der Link zum e-Magazin / Download! Für Interessierte stellen wir außerdem weiterhin die Vorjahres-Ausgabe Anleihen 2016′ als e-Magazin / Download zur Verfügung.

! Bitte nutzen Sie für Fragen und Meinungen Twitter – damit die gesamte Community davon profitiert. Verfolgen Sie alle Diskussionen & News zeitnaher auf Twitter@bondguide !