US-Notenbanker gegen Abstriche bei Anleihekäufen

FRANKFURT (dpa-AFX) – Topnotenbanker James Bullard hat sich gegen einen raschen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik in den USA ausgesprochen. Die massiven Staatsanleihekäufe seien derzeit die ‚beste verfügbare Option‘, um die Wirtschaft anzuschieben, sagte der Chef der regionalen Notenbank von St. Louis am Dienstag in Frankfurt. Das Programm sei bislang effektiv gewesen und solle zunächst fortgesetzt werden.

Der US-Dollar geriet durch die Aussagen kräftig unter Druck, der Euro stieg im Gegenzug um mehr als einen halben Cent und eroberte die Marke von 1,29 Dollar zurück. Mit der Geldflut, die die US-Notenbank Fed durch Anleihekäufe in den Finanzsektor pumpt, steigt in den Augen vieler Investoren das Risiko, dass der Wert des Dollar verwässert. Derzeit nimmt die Fed pro Monat Wertpapiere im Gesamtvolumen von 85 Milliarden Dollar vom Markt.

Zuletzt hatten Anzeichen für eine Erholung am US-Arbeitsmarkt Spekulationen über eine Drosselung oder ein vorzeitiges Ende des Anleihekaufprogramms der Fed genährt. Mit Spannung erwarten Anleger eine Anhörung von Notenbankchef Ben Bernanke, die am Mittwoch vor dem Kongress stattfinden wird. Anschließend könnte auch die Veröffentlichung des Protokolls der letzten Fed-Sitzung Aufschluss über die Pläne der Währungshüter liefern. Die Anleihekäufe sind im Rat der Notenbanker umstritten./hbr/he