Türkische Finanzmärkte wegen Syrien-Krise unter Druck

FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Finanzmärkte der Türkei sind am Dienstag wegen der drohenden Militärintervention der USA im Nachbarland Syrien stark unter Druck geraten. Die Börse in Istanbul gab um fast zweieinhalb Prozent nach, die Landeswährung Lira sank zum amerikanischen Dollar und zum Euro auf ein neues Rekordtief. Auch türkische Staatsanleihen mussten deutliche Verluste hinnehmen. Entsprechend erhöhte sich der Risikoaufschlag, den Investoren verlangten.

Der amerikanische Dollar kostete mit bis zu 2,03 Lira erstmals mehr als zwei Lira, im Gegenzug fiel die Lira auf ein neues Rekordtief zur US-Währung. Ein Euro kostete mit 2,71 Lira ebenfalls so viel wie noch nie. An den Börsen gab der breitangelegte Index ISE 100 rund 2,4 Prozent nach, der kleinere Index BIS 30 sank um 2,35 Prozent. In Dollar notierte zehnjährige Staatsanleihen der Türkei rentierten mit 5,64 Prozent und damit 0,25 Prozentpunkte höher als am Vortag. Im Gegenzug gaben die Kurse nach.

Experten des Frankfurter Bankhauses Metzler erklärten die breitangelegten Verluste auch mit der Entwicklung in Syrien. Dort wird ein Militärschlag westlicher Staaten infolge eines mutmaßlichen Giftgasanschlages immer wahrscheinlicher. Außerdem gehört die Türkei zu den Schwellenländern, die gegenwärtig von der näher rückenden geldpolitischen Wende in den USA belastet werden. Weil die US-Notenbank Fed ihre Geldflut noch im laufenden etwas eindämmen will, ziehen viele Investoren massiv Kapital aus aufstrebenden Ländern ab./bgf/jsl