Spaniens Zinskosten sinken trotz Rezession auf Dreijahrestief

MADRID/FRANKFURT (dpa-AFX) – Trotz der schweren Rezession kann sich das Euroland Spanien immer günstiger frisches Geld von Anlegern besorgen. Bei einer Versteigerung zweier kurzlaufender Schuldtitel sanken die Zinskosten am Dienstag auf den tiefsten Stand seit drei Jahren, wie aus Angaben der spanischen Notenbank hervorgeht. Die Nachfrage nach den Papieren mit sechs- und zwölfmonatiger Laufzeit war hoch.

Die Rendite des einjährigen Schuldtitels sank verglichen mit einer Auktion vor einem Monat um 0,24 Punkte auf 0,99 Prozent. Das ist der tiefste Stand seit April 2010. Die Rendite des Papiers mit Fälligkeit in einem halben Jahr reduzierte sich auf 0,49 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit März 2010. Mit insgesamt 4,05 Milliarden Euro konnte die viertgrößte Euro-Volkswirtschaft sogar mehr Kapital aufnehmen als geplant.

Experten erklären die seit Monaten rückläufigen Zinskosten in Krisenländern wie Spanien zum einen mit der Zusage der Europäischen Zentralbank (EZB), alles für den Erhalt des Euro tun zu wollen. Darüber hinaus werfen Staatsanleihen sicherer Adressen wie Deutschland seit langem kaum noch Zinsen ab. Investoren suchen deshalb nach Alternativen. Ein weiterer Grund dürfte die Geldflut der Bank of Japan sein: Wie die Kursentwicklung am japanischen Anleihemarkt und jüngste Daten des Finanzministeriums zeigen, kehren immer mehr Japaner dem heimischen Markt den Rücken zu und investieren vermehrt in ausländische Staatsanleihen./bgf/fbr