Spanien zahlt weniger Zinsen für langfristige Kredite

MADRID/FRANKFURT (dpa-AFX) – Das Euro-Krisenland Spanien hat sich nach einer konjunkturellen Stabilisierung etwas günstiger frisches Kapital besorgen können. Bei einer Versteigerung von Staatsanleihen mit Laufzeiten von fünf und zehn Jahren gaben die Zinssätze am Donnerstag jeweils leicht nach, wie aus Zahlen der spanischen Notenbank in Madrid hervorgeht. Zudem konnte das Land bei der Auktion mit 4,0 Milliarden Euro mühelos das angepeilte Maximalziel erreichen.

Bei der Versteigerung einer zehnjährige Anleihe fiel der Hammer bei einem Zinssatz von 4,50 Prozent. Die letzte vergleichbare Auktion Mitte Juli ging noch mit einer Rendite von 4,72 Prozent zu Ende. Die fünfjährigen Anleihen konnten mit einem Zinssatz von 3,48 Prozent am Markt platziert werden nach 3,56 Prozent bei der letzten Auktion am 1. August. Die Nachfrage nach den spanischen Staatsanleihen war erneut robust. Die Angebote hätten ausgereicht, um das Doppelte an zehnjährigen Papieren und das Zweieinhalbfache an fünfjährigen Papieren zu verkaufen.

Im zweiten Quartal hatte sich die Lage der spanischen Wirtschaft spürbar verbessert. Es deutet sich zunehmend eine konjunkturelle Erholung an. Das Bruttoinlandsprodukt war nur noch um 0,1 Prozent geschrumpft. Zuletzt waren die am Markt stark beachten Daten zur Stimmung der spanischen Einkaufsmanager in der Industrie und im Bereich Dienstleistungen überraschend stark gestiegen. Beide Kennzahlen lieferten nach langer Durststrecke endlich wieder Hinweise auf ein Wachstum der spanischen Wirtschaft./jkr/hbr