ROUNDUP: Zypern drängt zurück an die Finanzmärkte

NIKOSIA (dpa-AFX) – Das Euro-Krisenland Zypern will rasch wieder Geld bei Investoren einsammeln. „Es ist damit zu rechnen, dass Zypern zum Monatsende in der Lage sein wird, an die internationalen Finanzmärkte zurückzukehren“, sagte Präsident Nikos Anastasiades laut einem am Mittwoch veröffentlichten Redemanuskript. Das wäre ein Jahr früher als ursprünglich geplant.

Zypern steht seit Frühjahr 2013 unter dem Euro-Rettungsschirm. Der überdimensionierte Bankensektor hatte das Land tief in die Krise gerissen – es wurde nur mit Hilfe internationaler Geldgeber vor der Pleite bewahrt.

„Die zyprische Wirtschaft ist auf gutem Wege zu einer vollständigen Erholung“, sagte Anastasiades. Sein Land habe die Reformzusagen pünktlich eingehalten. Die Stabilität des Bankensystems und der öffentlichen Finanzen sei wieder hergestellt. Nachdem die Wirtschaft 2013 deutlich geschrumpft ist, erwartet Zyperns Regierung ab nächstem Jahr wieder Wachstum.

Die „Troika“ der internationalen Geldgeber aus EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) sieht das Sparprogramm Zyperns auf Kurs. Nikosia rechnet damit, dass bis Ende Juni die nächste Hilfstranche ausgezahlt wird. Insgesamt belaufen sich die Notkredite auf zehn Milliarden Euro.

Bei einer vorzeitigen Rückkehr an die Finanzmärkte würde Zypern derzeit stark von der Billiggeld-Offensive der EZB profitieren. Nach einer erneuten geldpolitischen Lockerung sind die Zinsen an den Anleihemärkten im Euroraum zuletzt auf breiter Front gesunken./hbr/DP/jkr