Renditen für Portugals Staatsanleihen fallen stark – Regierungskrise beendet

LISSABON/FRANKFURT (dpa-AFX) – Die Renditen für portugiesische Staatsanleihen sind am Montag nach dem vorläufigen Ende der Regierungskrise in Lissabon kräftig gefallen. Am Vormittag rutschte der Zinssatz für richtungsweisende Anleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren im freien Handel um 0,24 Prozentpunkte auf 6,38 Prozent. Die Rendite erreichte damit den tiefsten Stand seit etwa drei Wochen. Anfang Juli hatte der Rücktritt von zwei wichtigen Ministern eine schwere Regierungskrise ausgelöst und die Rendite für zehnjährige Papiere sprang zeitweise bis an die Marke von 8,0 Prozent.

Mit dem aktuellen Rückgang befindet sich die Rendite für Portugals Staatsanleihen etwa auf dem Niveau, das vor den Rücktritten herrschte. ‚Zumindest vorübergehend hat die Eurozone eine kleine Krise weniger‘, kommentierten Experten des Bankhauses Metzler. Noch bis zum Wochenende hatte die Sorge vor Neuwahlen in Portugal die Furcht vor einem erneuten Aufflammen der Euro-Schuldenkrise geschürt. Portugal befindet sich derzeit unter dem Euro-Rettungsschirm. Im kommenden Jahr will sich die Regierung aber wieder frisches Geld am Kapitalmarkt besorgen.

Portugals Präsident Anibal Cavaco Silva hatte der konservativen Regierung sein Vertrauen ausgesprochen. ‚Die beste alternative Lösung ist die Fortsetzung der aktuellen Regierung‘, sagte Cavaco am Sonntagabend in Lissabon. Damit ignorierte das Staatsoberhaupt erneut die Forderung der Opposition nach Neuwahlen./jkr/jsl