KORREKTUR/RATING: S&P senkt nach Unruhen Kreditbewertung der Ukraine

(In der Überschrift und im ersten Satz des ersten Absatzes wurde das Wort ‚Ramsch‘ entfernt. Die Bewertung bewegte sich schon zuvor in diesem Bereich.)

LONDON (dpa-AFX) – Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat die Kreditbewertung in Fremdwährungen für die Ukraine um eine Stufe gesenkt. Wegen der eskalierenden Lage in dem osteuropäischen Land gelte für Kreditgeschäfte beispielsweise in Dollar oder Euro ab sofort die Bewertung ‚CCC+‘, nach zuletzt ‚B-‚, teilte S&P am Dienstag mit. Der Ausblick sei ’negativ‘. Damit droht in den kommenden Monaten eine weitere Abstufung.

‚Nach unserer Einschätzung ist die politische Unsicherheit in der Ukraine zuletzt deutlich eskaliert‘, heißt es weiter in der Mitteilung. Ab sofort werde das Land als eine ’notleidende Zivilgesellschaft mit schwächer werdenden politischen Institutionen‘ eingestuft. Es gebe mittlerweile Zweifel daran, dass die Regierung ihren Schuldendienst pünktlich einhalten könne. Außerdem begründete S&P die Entscheidung damit, dass die zugesagten russischen Finanzhilfen ausbleiben könnten, falls die Regierung unter Präsident Viktor Janukowitsch gestürzt wird.

Laut jüngsten Nachrichten hat der ukrainische Oppositionspolitiker Vitali Klitschko im Machtkampf in Kiew vor einem Ausnahmezustand gewarnt. ‚Ich hoffe, dass diese Entscheidung nicht getroffen wird, weil der Ausnahmezustand zu einer neuen Stufe der Krisen-Eskalation und zu gar nichts Gutem führt‘, sagte Klitschko Medien zufolge. Das Parlament soll in einer Sondersitzung über einen Ausweg aus der Krise beraten. Die Führung um den prorussischen Präsidenten Janukowitsch hatte zuletzt Bereitschaft signalisiert, umstrittene Gesetze zu kippen und damit wieder mehr demokratische Freiheiten zu gewähren.

Die Proteste in der Ukraine hatten vor zwei Monaten begonnen, nachdem Janukowitsch auf Druck aus Moskau eine Annäherung des Landes an die EU auf Eis gelegt hatte./jkr/jha/