Italien muss weniger Zinsen für kurzfristige Schulden zahlen

ROM/FRANKFURT (dpa-AFX) – Das Euro-Krisenland Italien muss trotz einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit durch Standard & Poor’s (S&P) weniger Zinsen für neue Schulden bezahlen. Bei einer Versteigerung kurzlaufender Geldmarkttitel mit Fälligkeit in sechs Monaten sei die Rendite gesunken, wie aus Zahlen der italienischen Notenbank vom Montag hervorgeht. Italien gelang es, mit 8,5 Milliarden Euro so viel Mittel aufzunehmen wie geplant.

Der Hammer fiel bei einem Zinssatz von 0,8 Prozent. Bei der letzten vergleichbaren Auktion am 26. Juni lag die Rendite noch bei 1,05 Prozent. Die Juni-Versteigerung fand noch vor der jüngsten Senkung der Kreditwürdigkeit Italiens durch die US-Ratingagentur Standard & Poor’s statt. Die Nachfrage nach den Geldmarktpapieren blieb bei einer Überzeichnung von 1,47-fach vergleichsweise robust.

Standard & Poor’s hatte die Kreditbewertung der drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone vor drei Wochen gesenkt. Die neue Note ‚BBB‘ liegt nur noch zwei Stufen über dem ‚Non-Investment-Grade‘, mit dem spekulative Anlagen gekennzeichnet werden sollen. An den Finanzmärkten werden Anlagen unterhalb der Investmentschwelle ‚Ramsch‘ oder ‚Junk‘ genannt. Zuletzt gab es aber mehrere Wirtschaftsdaten aus Italien, die auf eine Konjunkturerholung hindeuten./jkr/jsl