Italien muss mehr Zinsen für kurzfristige Schulden zahlen

ROM/FRANKFURT (dpa-AFX) – Das Euro-Krisenland Italien muss im Zuge politischer Unsicherheiten mehr Zinsen für neue Schulden bezahlen. Bei einer Versteigerung kurzlaufender Geldmarkttitel mit Fälligkeit in zwölf Monaten sei die Rendite gestiegen, wie aus Zahlen der Italienischen Notenbank vom Mittwoch hervorgeht. Italien gelang es, mit 8,5 Milliarden Euro so viel Mittel aufzunehmen wie geplant.

Bei der Auktion der einjährigen Papiere fiel der Hammer bei einem Zinssatz von 1,34 Prozent. Bei der letzten vergleichbaren Auktion Mitte August lag die Rendite noch bei 1,05 Prozent. Die Nachfrage nach den Geldmarktpapieren blieb bei einer Überzeichnung von 1,36-fach vergleichsweise robust. Zeitgleich versteigerte Italien auch Geldmarktpapiere mit einer Laufzeit von 101 Tagen. Hier spülte die Versteigerung weitere 3,0 Milliarden Euro in die Staatskasse bei einem Zinssatz von 0,509 Prozent.

Die Versteigerung fand vor dem Hintergrund einer angespannten politischen Lage in Italien mit der fortwährenden Gefahr einer Regierungskrise statt. Zuletzt hatte der Immunitätsausschuss des italienischen Senats die Abstimmung über einen möglichen Ausschluss des mehrfachen Regierungschefs Silvio Berlusconi am Dienstagabend erneut verschoben. Der Streit um Berlusconis Schicksal belastet zunehmend die Regierungskoalition von Ministerpräsident Enrico Letta./jkr/jsl