Italien muss für neue Schulden wieder deutlich mehr Zinsen zahlen

ROM/FRANKFURT (dpa-AFX) – Das Schuldenmachen wird für das Euro-Krisenland Italien wieder deutlich teurer. Bei der Versteigerung einer Nullzins-Anleihe mit einer Laufzeit von zwei Jahren fiel der Hammer am Dienstag nach Angaben der italienischen Schuldenagentur bei einem Zinssatz von 2,403 Prozent. Die Rendite war damit mehr als doppelt so hoch wie bei der letzten vergleichbaren Auktion am 28. Mai, als Italien einen Zinssatz von nur 1,113 Prozent bieten musste. Insgesamt spülte die Versteigerung 3,5 Milliarden Euro in die italienische Staatskasse. Damit erreichte das hochverschuldete Euroland das angepeilte Maximalziel.

In den vergangenen Tagen waren die Renditen im freien Handel stark gestiegen. Auslösen waren Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke vom vergangenen Mittwoch. Er hatte eine Rückführung der milliardenschweren Anleihekäufe in den USA noch im laufenden Jahr ins Spiel gebracht, damit weltweit einen Ausverkauf an den Rentenmärkten ausgelöst und für einen starken Anstieg der Renditen gesorgt.

Eine ähnliche Entwicklung wie bei der Nullzinsanleihe zeigte sich in Italien auch bei der Versteigerung von inflationsindexierten Anleihen mit einer Laufzeit bis 2018. Hier lag die Realrendite, die sich aus Nominalzins abzüglich einer veranschlagten Inflationsrate ergibt, laut der Schuldenagentur bei 2,91 Prozent. Bei der letzten vergleichbaren Auktion am 28. Mai fiel der Hammer bei einem Zinssatz von 1,83 Prozent.

Die Schuldenagentur meldete außerdem bei der Versteigerung von inflationsindexierten Anleihen mit Laufzeit bis 2026 einen Zinssatz von 3,75 Prozent. Die beiden inflationsindexierten Anleihen spülten das zuvor angepeilte Maximalziel von 1,0 Milliarden Euro in die Staatskasse./jkr/bgf