MADRID (dpa-AFX) – Internationale Anleger haben im November laut einem Medienbericht so viel Geld in spanische Staatspapiere investiert wie noch nie. Die Bestände legten im Vergleich zum Vormonat um den Rekordwert von 21 Milliarden Euro auf 273,172 Milliarden Euro zu – den höchsten Stand seit 2011. Das meldet die Zeitung ‚El Pais‘ am Dienstag mit Bezug auf neue Zahlen des Finanzministeriums. Ausländische Investoren halten damit über 40 Prozent der spanischen Schuldtitel, so viel wie vor dem großen Ausverkauf Mitte 2012.

Der neue Appetit auf spanische Schuldverschreibungen macht sich am Anleihemarkt in deutlich sinkenden Risikoaufschlägen bemerkbar. In der richtungsweisenden Laufzeit über zehn Jahre sank die Rendite am Dienstag auf 3,786 Prozent. Das ist der tiefste Stand seit etwa vier Jahren. Im Sommer 2012 drohte die viertgrößte Euro-Volkswirtschaft kurzzeitig den Marktzugang zu verlieren, die Rendite hatte damals mehr als 7,5 Prozent erreicht.

Wenig später hatte Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Anlegern die Furcht vor einem Zerfall der Eurozone mit dem Versprechen notfalls unbegrenzter Staatsanleihekäufe genommen. Seitdem hat sich die Lage an den Märkten deutlich entspannt. Spanien profitiert neben der EZB-Unterstützung von einer einsetzenden konjunkturellen Erholung. Nach einer langen Durststrecke ist die Wirtschaft im dritten Quartal 2013 wieder gewachsen, wenn auch nur um magere 0,1 Prozent zum Vorquartal./hbr/bgf