Deutsche Anleihen: Schwächer – Riskantere Anlageformen gewinnen

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Dienstag schwächer tendiert. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,23 Prozent auf 140,18 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag bei 1,80 Prozent.

Vor allem die Kursgewinne an den Aktienmärkten hätten die Anleihen belastet, sagten Händler. Die Hoffnung auf eine weiterhin expansive Geldpolitik der US-Notenbank vor dem Hintergrund des Haushaltsstreits in Washington stütze die Risikoneigung der Anleger.

Das Weiße Haus hatte den Verwaltungsstillstand auf Bundesebene angeordnet, nachdem sich der tief zerstrittene Kongress in der Nacht zum Dienstag nicht auf einen neuen Übergangshaushalt hatte einigen können. Die US-Notenbank dürfte daher laut Experten noch vorsichtiger bei einer möglichen Drosselung des Anleihekaufprogramms sein. Dies stützte die Aktienkurse, sowie einige Anleihemärkte der Krisenländer der Eurozone und weniger deutsche Anleihen.

Analysten erwarten trotz des aktuellen Kursrückgangs, dass die als sicher geltenden deutschen Staatstitel vorerst gefragt bleiben. Neben der finanziellen Lähmung der USA dürfte auch die nach wie vor angespannte politische Situation in Italien die Risikofreude drücken. Die schwächer als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone für die Industrie bewegten den Markt hingegen nicht. Im Nachmittagshandel steht noch der entsprechende ISM-Index für die USA zur Veröffentlichung an./jsl/jkr