Deutsche Anleihen: Schwächer – Notenbanken belasten

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen sind am Donnerstag spürbar unter Druck geraten. Abermals gab die Geldpolitik den Ausschlag. Der richtungweisende Euro-Bund-Future sank bis zum frühen Abend um 0,33 Prozent auf 140,98 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg um 0,03 Prozentpunkte auf 1,74 Prozent.

Händler nannten vor allem zwei Gründe für den Zinsauftrieb: In Europa war EZB-Chef Mario Draghi Spekulationen entgegen getreten, wonach die Notenbank erwäge, ihren Zins für Bankeinlagen unter Null zu senken. ‚Negative Einlagenzinsen sind auf der letzten Sitzung diskutiert worden, und seitdem hat es keine Neuigkeiten gegeben‘, sagte Draghi in Berlin.

Zudem verdichten sich in USA die Zeichen auf einen Kurswechsel der US-Notenbank Fed. Wie dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll zur letzten Zinssitzung der Fed zu entnehmen ist, könnte die Federal Reserve in den kommenden Monaten damit beginnen, ihre zur Konjunkturbelebung aufgelegten Wertpapierkäufe zurückzufahren.

Der Bund-Future machte im Nachmittagshandel einen Teil seiner Verluste wett, nachdem er zeitweise bis auf 140,56 Punkte gefallen war. Das stärker als erwartet gefallene Geschäftsklima für die Region Philadelphia hatte die Anleihen etwas gestützt./jsl/he