Deutsche Anleihen reduzieren Verluste – Aufregung wegen Raketenabschuss

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Dienstag zwischenzeitliche Verluste schnell wettgemacht. Händler verwiesen auf Sorgen wegen des Syrienkonflikts. Die russische Nachrichtenagentur ‚Interfax‘ hatte am Vormittag gemeldet, dass zwei Raketen in Richtung östliches Mittelmeer abgefeuert worden seien. Sichere Anlagen wie Bundesanleihen waren daraufhin deutlich stärker gefragt. Offensichtlich wurde vermutet, der von den USA beabsichtigte Militärschlag gegen Syrien beginne.

Zuletzt lag der richtungsweisende Euro-Bund-Future bei 140,07 Punkten und damit nur noch geringfügig um 0,02 Prozent im Minus. Zeitweise war er auf bis zu 139,83 Punkte gefallen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag wie am Vortag bei 1,91 Prozent.

In einem an Konjunkturdaten armen Umfeld sorgte die russische Agenturmeldung für die mit Abstand stärkste Marktreaktion. Inzwischen hat Tel Aviv jedoch Berichte bestätigt, nach denen es sich um einen Raketentest Israels gehandelt hat. Unterdessen bleibt unklar, ob es im amerikanischen Kongress überhaupt eine Mehrheit für den Militärschlag gegen Syrien geben wird. Sowohl in den Reihen der Demokraten als auch bei den Republikanern gibt es Befürworter und Gegner. Russland versucht derweil, einen Militärschlag zu verhindern und warnt vor Konsequenzen für die Beziehungen zu den USA und vor den Folgen für die Stabilität im Nahen Osten.

Im weiteren Handelsverlauf dürften Konjunkturdaten aus den USA ein gutes Stück Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Erwartet werden der ISM-Einkaufsmanagerindex für die Industrie und Zahlen vom Häusermarkt. Beide Daten gelten als zusätzliche Mosaiksteine für das Konjunkturbild der USA, an dem sich die von der US-Notenbank Fed signalisierte geldpolitische Wende ausrichtet./bgf/hbr