Deutsche Anleihen: Leichte Verluste vor EZB-Entscheidung

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Donnerstag vor wichtigen Entscheidungen großer Notenbanken schwach tendiert. Die bessere Stimmung an den Börsen habe die Nachfrage nach sicheren Anlagen gedämpft, war am Markt zu hören. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,15 Prozent auf 143,86 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg leicht auf 1,65 Prozent.

Am Nachmittag rücken die Bank of England und die Europäische Zentralbank (EZB) in den Fokus. Von der britischen Notenbank erwarten die meisten Experten erst in der kommenden Woche geldpolitische Neuigkeiten, wenn der Inflationsbericht veröffentlicht wird. Die EZB dürfte laut Bankvolkswirten von einer abermaligen Zinssenkung trotz der schwachen Inflation absehen. Allerdings haben die Währungshüter um Mario Draghi schon des öfteren für Überraschungen gesorgt.

Darüber hinaus gilt es als möglich, dass die EZB während ihrer Pressekonferenz zusätzliche Maßnahmen verkündet oder in Aussicht stellt. Eine Möglichkeit, die in den Medien zuletzt im Rampenlicht stand: Der wöchentliche Geldentzug im Rahmen des mittlerweile eingestellten Anleiheprogramms SMP könnte ausgesetzt werden, um die Liquidität am Interbankenmarkt zu erhöhen und die kurzfristigen Zinsen zu drücken./bgf/jkr