Deutsche Anleihen legen zu – Nowotny sieht keine EZB-Zinssenkung

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen sind am Freitag abermals unter Druck geraten. Händler nannten unter anderem robuste Konjunkturzahlen aus Deutschland und Großbritannien als Grund. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future sank bis zum Mittag um 0,28 Prozent auf 139,34 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihe rentierten mit 1,95 Prozent und damit 0,03 Punkte höher als am Donnerstag. Angesichts des anhaltenden Renditeanstiegs rückt die Marke von zwei Prozent immer näher.

Sowohl in Deutschland als auch Großbritannien zeigen sich die Unternehmen wieder etwas investitionsfreudiger. Auch ein robuster Binnenkonsum und gute Außenhandelszahlen sorgten dafür, dass die Volkswirtschaften Nummer eins und drei in Europa von April bis Juni robust um jeweils 0,7 Prozent wuchsen.

Für zusätzlichen Renditeauftrieb sorgte Österreichs Notenbankchef und EZB-Rat Ewald Nowotny. Am Rande der renommierten Notenbank-Konferenz in Jackson Hole erteilte er weiteren Zinssenkungen im Währungsraum faktisch eine Absage. ‚Ich sehe derzeit nicht viele Argumente, die für eine Zinssenkung sprechen‘, sagte Nowotny dem Fernsehsender Bloomberg TV./bgf/jsl