FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Donnerstag vor geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank (EZB) deutliche Kursverluste verzeichnet. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel gegen Mittag um 0,59 Prozent auf 138,90 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug erstmals seit März 2012 wieder über die Marke von zwei Prozent. Der Zinssatz kletterte um 0,07 Prozentpunkte auf 2,01 Prozent.

Als Hauptgrund für den Verkaufsdruck am deutschen Anleihemarkt nennen Experten die absehbare geldpolitische Wende in den USA. Die Aussicht auf ein rasches Eindämmen der Anleihekäufe durch die US-Notenbank treibt die Marktzinsen weltweit nach oben treibt. Darüber hinaus sorgen die sich zusehends aufhellenden Konjunkturaussichten in den großen Industrieländern für Auftrieb.

Außerdem stehen geldpolitische Entscheidungen der EZB im Fokus der Anleger. Vor allem die Pressekonferenz von Notenbankchef Mario Draghi im Anschluss an die Zinsentscheidung wird am Rentenmarkt gespannt verfolgt werden. Dabei geht es in erster Linie um die Frage, ob die EZB ihr Niedrigzinsversprechen (‚Forward Guidance‘) konkretisieren wird. Darüber hinaus wird die EZB ihre neuen Konjunkturprognosen veröffentlichen./jkr/hbr