Deutsche Anleihen gewinnen nach enttäuschenden ZEW-Daten

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Dienstag nach enttäuschenden ZEW-Daten zugelegt. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg gegen Mittag um 0,17 Prozent auf 143,63 Punkte, nachdem der Future am Morgen noch nahezu unverändert in den Handel gestartet war. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank um zwei Punkte auf 1,56 Prozent.

Mit der Veröffentlichung der ZEW-Daten gingen Anleger vorerst auf Nummer sicher und kauften Bundesanleihen. Der Bund-Future erreichte am späten Vormittag sein Tageshoch bei 143,70 Punkten. Die ZEW-Konjunkturerwartungen haben sich erstmals seit April wieder eingetrübt. Zwar bleibt das Konjunkturbarometer auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Der überraschende Rückschlag zeigt nach Einschätzung der Commerzbank aber auch, dass mit Blick auf die weitere konjunkturelle Entwicklung ‚zu Euphorie kein Anlass besteht‘.

Am Vormittag hatte Spanien bei einer Versteigerung von Geldmarktpapiere keine Probleme. Obwohl Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy im Schwarzgeldskandal weiter unter Druck gerät, konnte das Land bei Anlegern mühelos rund vier Milliarden Euro einsammeln.

Für den weiteren Handelsverlauf rechnen Händler nicht mehr mit allzu viel Bewegung bei den Kursen am deutschen Rentenmarkt. Die Anleger warten auf eine Rede von US-Notenbankchef Ben Bernanke vor dem US-Kongress. Am Mittwoch könnte Bernanke weitere Hinweise auf die künftige Geldpolitik geben und die Investoren dürften sich an den Märkten eher zurückhalten./jkr/jsl