FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Donnerstag gestützt durch schwache Daten aus der Eurozone etwas fester tendiert. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,08 Prozent auf 140,04 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen sank leicht auf 1,82 Prozent.

Enttäuschende Zahlen zur Geldmenge und zur Kreditvergabe in der Eurozone hätten die Anleihen gestützt, sagten Händler. So ist die Kreditvergabe im August erneut geschrumpft. Zudem ging auch das Wachstum der eng gefassten Geldmenge M1 zurück. Die Geldmenge M1 gilt bei vielen Ökonomen als guter Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung.

Die Risikoneigung wurde auch durch die unsichere politische Lage in Italien belastet. In Italien droht die Regierungskoalition zu platzen, da die Verbündeten des ehemaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi mit einem Rückzug gedroht haben, falls er aufgrund seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung aus dem Senat ausgeschlossen wird. Die Kurse von italienischen Anleihen gerieten daher trotz einer erfolgreichen Auktion von Geldmarktpapieren unter Druck.

Am Nachmittag könnten amerikanische Konjunkturdaten für weitere Bewegung am sorgen: In den USA steht eine neue Schätzung zum Wachstum im zweiten Quartal an. Es wird damit gerechnet, dass das bereits robuste Wachstum nochmals leicht angehoben wird./jsl/bgf