Deutsche Anleihen drehen ins Minus

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen sind am Dienstag nach verhaltenem Auftakt ins Minus gedreht. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum Mittag um 0,21 Prozent auf 141,59 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe kletterte im Gegenzug auf 1,71 Prozent, nachdem sie vor wenigen Tagen mit 1,65 Prozent den tiefsten Stand seit Anfang August erreicht hatte.

Händler nannten Gewinnmitnahmen nach den kräftigen Kursaufschlägen der vergangenen Handelstage als Grund für die schwächere Tendenz. Fundamental blieb es bislang ruhig. Die Aussicht auf eine weitere geldpolitische Lockerung der Europäischen Zentralbank hatte die Kurse zuletzt gestützt. Die niedrige Inflation im Euroraum könnte die Währungshüter unter Zugzwang setzen.

Neue Konjunkturprognosen der EU-Kommission spielten hingegen keine entscheidende Rolle. Die Brüsseler Institution hat ihre Wachstumsvorhersage für die Eurozone leicht gekürzt: Statt um 1,2 Prozent dürfte das Bruttoinlandsprodukt 2014 demnach um 1,1 Prozent zulegen. Für Deutschland wurde die Prognose von 1,8 auf 1,7 Prozent ebenfalls etwas gesenkt. Am Nachmittag rückt der ISM-Index für den US-Servicesektor in den Fokus der Finanzmärkte./hbr/jsl