Deutsche Anleihen: Deutlich schwächer – US-Daten belasten

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen sind am Donnerstag nach positiv aufgenommenen US-Konjunkturdaten weiter unter Druck geraten. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future sank bis zum späten Nachmittag um 0,64 Prozent auf 140,05 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg auf 1,90 Prozent. Das ist der höchste Stand seit April 2012.

Vor allem die Erwartung einer Verminderung des milliardenschweren Anleihekaufprogramms der US-Notenbank, habe die Festverzinslichen belastet. Die Befürchtungen der Anleger basierten vor allem auf den neusten Arbeitsmarkt- und Preisdaten aus den USA. So waren die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit 320.000 Anträgen besser ausgefallen als gedacht. Gerechnet hatten Experten mit einem Wert von rund 335.000. Die Fed macht eine mögliche Reduzierung ihrer Anleihekäufe von einer Verbesserung auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt abhängig.

Die Kerninflationsrate zog zudem im Juli von 1,6 Prozent im Vormonat auf 1,7 Prozent an. Zudem ist der NAHB-Hauspreisindex auf den höchsten Stand seit Ende 2005 gestiegen. Die enttäuschend ausgefallene US-Industrieproduktion wurde hingegen weitgehend ignoriert. Insgesamt waren die Umsätze am Anleihemarkt niedrig./jsl/jkr