Deutsche Anleihen: Deutlich schwächer – Unsicherheit vor US-Notenbank

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen sind am Dienstag im Nachmittagshandel weiter unter Druck geraten. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel bis zum späten Nachmittag um 0,35 Prozent auf 143,27 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe erhöhte sich auf 1,567 Prozent.

Die überwiegend freundliche Stimmung an den Aktienmärkten habe auf den Festverzinslichen gelastet, sagten Händler. Vor der mit Spannung erwarteten Zinssitzung der Federal Reserve am Mittwoch sorgten unter anderem Konjunkturdaten aus Deutschland für Belastung am Rentenmarkt. Der ZEW-Index hatte im Juni moderat zugelegt und war auf den höchsten Stand seit März gestiegen. Die Beurteilung der aktuellen Lage hatte sich hingegen eingetrübt.

Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten gaben dem Markt keine neue Richtung. Die Verbraucherpreise waren im Mai zum Vormonat mit 0,1 Prozent etwas schwächer gestiegen als von Volkswirten erwartet. Zudem war die Zahl der Baubeginne im Mai hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Markt warte weiter darauf, ob die US-Notenbank an diesem Mittwoch klarere Aussagen zum milliardenschweren Anleihekaufprogramm treffen werde, sagten Händler. Seitdem US-Notenbankchef Ben Bernanke am 22. Mai Spekulationen über eine mögliche Rückführung des Programms geschürt hatte, herrscht am Markt große Unsicherheit./jsl/he