Anleiheauktion: Spanien profitiert von Niedrigzins im Euroraum

MADRID/FRANKFURT (dpa-AFX) – Spanien profitiert beim Schuldenmachen vom Niedrigzins in der Eurozone: Bei einer Auktion von Staatsanleihen konnte sich die viertgrößte Wirtschaftsmacht im Währungsraum am Donnerstag günstiger frische Milliarden bei Investoren leihen als im vergangenen Monat. Das geht aus Angaben der spanischen Finanzierungsagentur Tesoro hervor.

In Madrid kam ein Anleihe-Dreierpack mit verschiedenen Laufzeiten unter den Hammer. Insgesamt konnte Spanien 4,57 Milliarden Euro aufnehmen und sein maximales Platzierungsziel damit leicht übertreffen. Um sich für drei Jahre Geld zu borgen, musste das Land einen Zins von 2,25 Prozent bieten. Bei der letzten Auktion Mitte April hatte der Wert noch bei 2,79 Prozent gelegen.

Bei Papieren, die in fünf Jahren auslaufen, ging der Zins von 3,26 auf 2,79 Prozent zurück. Zudem wurden Staatstitel mit Fälligkeit in 15 Jahren zum Zins von 4,33 Prozent versteigert. In diesem Laufzeitbereich fehlt ein geeigneter Vergleichswert, weil die letzte Auktion zu lange zurückliegt. Die Nachfrage nach den Staatsanleihen hätte ausgereicht, um mehr als das doppelte Volumen am Markt unterbringen.

Die jüngste Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) auf das historische Rekordtief von 0,5 Prozent hat eine Kursrally am Markt für europäische Staatsanleihen ausgelöst. Zuletzt konnten sich etliche Länder so günstig Mittel bei Investoren besorgen wie nie zuvor seit Gründung der Währungsunion./hbr/stk