Angst vor Zahlungsausfall: Finanzstreit lässt US-Geldmarkt zittern

NEW YORK/FRANKFURT (dpa-AFX) – Am US-Geldmarkt steigt kurz vor Ablauf der Frist zur dringend benötigten Erhöhung der gesetzlichen Schuldengrenze Amerikas die Nervosität: Am Mittwoch schwankten die Risikoprämien für US-Staatstitel, die von einem Zahlungsausfall bedroht sind, abermals heftig. Nach Anzeichen für eine nahende Einigung im Finanzstreit fielen die Renditen zuletzt von vergleichsweise hohem Niveau zurück.

Die Rendite eines besonders kritisch bewerteten Geldmarktpapiers mit Fälligkeit am 24. Oktober kletterte zunächst von 0,45 bis auf 0,68 Prozent – in diesem Marktsegment eine sehr starke Kursbewegung. Zuletzt notierte die Rendite wieder deutlich schwächer bei 0,61 Prozent. Zum Vergleich: Im September vor der Eskalation des Haushaltsstreits war das Papier noch mit negativer Rendite gehandelt worden.

Obwohl es wieder Anzeichen für Annäherungen gibt, liegen die Parteien in den USA einen Tag vor Ablauf der Deadline zur Anhebung der gesetzlichen Schuldengrenze weiter im Clinch. Wenn sich Demokraten und Republikaner nicht in letzter Minute einigen, geht der Supermacht das Geld aus. Dann könnten eventuell auch staatliche Schuldtitel, die in den nächsten Wochen fällig werden, nicht bedient werden.

Bereits am morgigen Donnerstag läuft ein 120 Milliarden US-Dollar schweres amerikanisches Geldmarktpapier aus. Hier scheinen Anleger jedoch auf die Zahlungsfähigkeit der Supermacht zu vertrauen. Darauf lassen zumindest die Kursbewegungen schließen: Am Mittwoch fiel die Rendite von 0,36 Prozent zwischenzeitlich bis auf 0,13 Prozent.

Auch bei den meisten anderen Titeln, die in den nächsten sechs Wochen fällig werden, standen die Zeichen zuletzt auf Entspannung – allerdings schwanken die Kurse wegen der unübersichtlichen Lage stark. Viele Profianleger sind bereits auf Nummer sicher gegangen, und haben diese Papiere aus ihren Portfolios verbannt./hbr/jsl