ANALYSE/Metzler: Privatvermögen in Deutschland kaum gegen Inflation gewappnet

FRANKFURT (dpa-AFX) – Das private Vermögen der Deutschen ist nach Meinung des Vermögensverwalters Metzler Asset Management nicht ausreichend gegen die Gefahr steigender Preise gerüstet. ‚Deutsche Haushalte wetten bei ihrer Geldanlage massiv auf sinkende Preise, obwohl derzeit die steigenden Lohnstückkosten in Deutschland und der deutliche Anstieg der Lebensmittelpreise eher für eine Beschleunigung der Inflation sprechen‘, sagte Chefvolkswirt Edgar Walk am Donnerstag in Frankfurt. Diese Wette dürfte jedoch kaum aufgehen, da die bei den Deutschen sehr beliebten, nominalen Vermögenswerte wie Anleihen oder Bargeld bei steigenden Preisen unter Druck gerieten.

Sachwerte wie Aktien hingegen würden von leicht steigenden Preisen profitieren, sagte Walk. Dennoch besäßen Dividendenwerte aktuell in der Vermögensverteilung deutscher Haushalte mit einem Anteil von etwa 10 Prozent kaum Bedeutung. In den USA hingegen betrage der Aktienanteil rund 34 Prozent. Daher seien die US-Haushalte in Sachen effizienter Anlage bereits weiter: ‚Ihnen ist es trotz geringerer Sparquote gelungen, ein größeres Pro-Kopf-Vermögen aufzubauen.‘

Für deutsche Anleger wäre Walk zufolge eine höhere Quote europäischer Aktien sinnvoll, die aktuell attraktiv bewertet seien. Großes Potenzial besäßen insbesondere dividendenstarke Titel mit guter Bilanzqualität. Der Umsatz und der Gewinn dieser Unternehmen dürfte von einer Konjunkturerholung profitieren, die sich bereits in vielen Ländern Europas andeute./la/ag